EU-Bürger geben personenbezogene Informationen ungern an soziale Netzwerke weiter
Einer von vier EU-Bürgern vermied wegen Sicherheitsbedenken die Bereitstellung personenbezogener Informationen an soziale oder berufliche Netzwerkdienste (Quelle: Eurostat)
44 Prozent der EU-Bürger im Alter zwischen 16 und 74 Jahren haben 2019 ihre privaten Internetaktivitäten aufgrund von Sicherheitsbedenken eingeschränkt. Die am häufigsten vermiedene oder eingeschränkte Tätigkeit war dabei die Bereitstellung personenbezogener Informationen an soziale oder berufliche Netzwerkdienste (25 % der Bevölkerung). Wegen Sicherheitsbedenken reduzierten oder unterließen 19 Prozent zudem die Nutzung von öffentlichem WLAN und 17 Prozent das Herunterladen von Software, Apps, Musik, Videodateien, Spielen oder anderen Dateien. 16 Prozent gaben an, den Online-Einkauf und 13 Prozent das Internet-Banking eingeschränkt oder vermieden zu haben. Auf die Kommunikation mit öffentlichen Diensten oder Verwaltungen (8 %) wirkten sich Sicherheitsbedenken weniger stark aus.
Diese von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlichten Informationen wurden im Zuge der 2019 durchgeführten Erhebung über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Privathaushalten und durch Einzelpersonen gewonnen.
Phishing und Pharming waren die häufigsten sicherheitsrelevanten Probleme
26 % der Bevölkerung haben Phishing-Nachrichten erhalten (Quelle: Eurostat)
Im Jahr 2019 gaben 34 Prozent der EU-Bürger an, in den vorangegangenen zwölf Monaten mit Sicherheitsproblemen durch die Nutzung des Internets für private Zwecke gekämpft zu haben.
26 Prozent haben betrügerische Nachrichten erhalten, mit denen versucht wurde, an Informationen wie Benutzername und Passwort zu kommen, um sich auf E-Mail-Konten oder Websites für E-Banking anzumelden (Phishing), während 13 Prozent auf gefälschte Websites umgeleitet wurden, auf denen personenbezogene Informationen angefordert wurden (Pharming).
Drei Prozent der EU-Bevölkerung wurden durch die betrügerische Nutzung von Kredit- oder Debitkarten geschädigt, ebenfalls drei Prozent durch den Verlust von Dokumenten, Bildern oder anderen Daten aufgrund eines Virus oder einer anderen Computerinfektion (z. B. Wurm oder Trojaner). Zwei Prozent stellten fest, dass ihr Nutzerkonto für soziale Netzwerke oder ihr E-Mail-Konto gehackt worden war und Inhalte ohne ihr Wissen veröffentlicht oder versandt wurden. Je ein Prozent der Bevölkerung meldete einen Identitätsdiebstahl und den Missbrauch personenbezogener Daten im Internet, was z. B. zu Diskriminierung, Belästigung oder Mobbing führte.
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(vg) 20.01.2020
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