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Roland Berger: Defizite bei der Mitarbeiterförderung

Diversity & Inclusion (D&I, Vielfalts- und Einbeziehungsmanagement) spielt in vielen deutschen Unternehmen mittlerweile eine wichtige Rolle. So haben rund 95 Prozent der Firmen gezielte Programme zur Förderung bestimmter Mitarbeitergruppen wie Frauen, älterer Mitarbeiter oder Kollegen mit ausländischer Herkunft. Denn so erhoffen sich Unternehmen wirtschaftliche Vorteile, wie etwa besseren Zugang zu neuen, lukrativen Märkten oder die Möglichkeit, Talente zu gewinnen. Trotzdem beschränken sich 80 Prozent der Firmen ausschließlich auf die Förderung von Frauen. Weitere wichtige Aspekte wie die Integration älterer Mitarbeiter kommen bei den meisten zu kurz. Außerdem messen nur 30 Prozent der Befragten die Umsetzung ihrer D&I-Maßnahmen und können daher nicht einschätzen, wie erfolgreich sie tatsächlich sind.

Das ist das Ergebnis der neuen Studie "Diversity & Inclusion – eine betriebswirtschaftliche Investition" von Roland Berger Strategy Consultants.

Dabei lohnen sich die Investitionen in gezielte D&I-Maßnahmen: Laut Roland Berger liegt das jährliche Einsparpotenzial für die deutsche Wirtschaft bei rund 21 Milliarden Euro, wenn die Firmen Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeitervielfalt systematisch vorantreiben. Denn gut ausgebildete Mitarbeiter werden so langfristig an das Unternehmen gebunden; dadurch sinken Mitarbeiterfluktuation und die damit verbundenen Kosten.

Die Beweggründe für ein systematisches D&I-Management sind meist wirtschaftlicher Natur. So versprechen sich 75 Prozent der Firmen durch D&I-Maßnahmen einen besseren Zugang zu neuen Märkten. Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels in Europa – allen voran in Deutschland – versuchen außerdem 65 Prozent der Befragten, mit D&I-Aktivitäten erfahrene Mitarbeiter mit ihrem wertvollen Wissen im Unternehmen zu halten und neue, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Wichtige Mitarbeitergruppen bleiben unbeachtet

Mittlerweile geben deutsche Unternehmen im Durchschnitt 2,3 Millionen Euro pro Jahr für D&I-Programme aus. In 76 Prozent der Firmen kümmern sich eigene D&I-Manager und -Teams um diese Programme. Doch obwohl Unternehmen verschiedene Mitarbeitergruppen entsprechend fördern wollen, unterstützen immer noch 80 Prozent der Firmen ausschließlich Frauen.

Immerhin halten es 70 Prozent der Befragten für notwendig, ältere und ausländische Mitarbeiter zu fördern. 40 Prozent glauben, dass das Zusammenstellen gemischter Teams mit unterschiedlichen Kompetenzen ein wichtiger Bestandteil von D&I-Programmen ist. Allerdings ergreifen weniger als 20 Prozent der Unternehmen überhaupt Maßnahmen in diesen drei Bereichen.



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vg 16.07.2012