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Konsumklima aufgrund sinkender Sparneigung unverändert

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im August abgeschwächt. Während die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung nur moderate Verluste verzeichnen, werden die Konjunkturaussichten deutlich pessimistischer eingeschätzt. Die ebenfalls rückläufige Sparneigung sorgt dafür, dass der Gesamtindikator stabil bleibt und nach 5,9 Punkten im August auch für September 5,9 Zähler prognostiziert, teilte die GfK mit.

Die Furcht der deutschen Konsumenten vor einer spürbaren Abschwächung der Konjunktur sei auch im August weiter gestiegen. Dies zeige der dritte deutliche Rückgang der Konjunkturaussichten in Folge. Diese Entwicklung lasse auch die Einkommenserwartung sowie die Konsumneigung nicht unbeeindruckt. Beide Stimmungsgrößen müssen laut den Marktforschern moderate Einbußen hinnehmen, weisen aber nach wie vor ein hohes Niveau auf. Der Konsumklima-Gesamtindikator bleibt trotz der negativen Einflüsse stabil, da auch die Sparneigung aktuell zurückgeht und die Verbraucher somit über mehr freie Mittel für den Konsum verfügen.

Konjunkturerwartung: spürbare Verluste

Bereits zum dritten Mal in Folge erleidet die Konjunkturerwartung der deutschen Konsumenten deutliche Einbußen. Der Indikator verliert im August 13,3 Punkte und sinkt auf -18,9 Zähler. Im Vormonat betrugen die Verluste 8,6 Punkte. Im Vorjahresvergleich schlägt momentan sogar ein Minus von 32,3 Zählern zu Buche.

Einkommenserwartung: moderate Einbußen

Die deutlich rückläufigen Konjunkturaussichten sind sicherlich ein Grund dafür, dass auch die Einkommenserwartungen der Konsumenten im August Einbußen hinnehmen müssen. Das Minus in Höhe von 4,7 Punkten ist bereits der zweite Rückgang in Folge, kann aber als moderat bezeichnet werden. Mit aktuell 31,6 Zählern weist der Indikator nach wie vor ein überaus gutes Niveau auf. Zudem liegt er noch 4 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert.

Anschaffungsneigung: marginaler Rückgang

Wenig Bewegung zeigt sich dagegen derzeit bei der Anschaffungsneigung der Konsumenten. Nach drei moderaten Anstiegen in Folge sinkt der Indikator im August um 2,7 Zähler. Mit aktuell 33,1 Punkten liegt er weiterhin auf einem überaus hohen Niveau, jedoch leicht unter seinem Vorjahresstand.

Trotz der zunehmenden internationalen Turbulenzen bewahren sich die deutschen Verbraucher ihre bislang hohe Konsumneigung, so die GfK. Der stabile Arbeitsmarkt und die im Vergleich zu den Vorjahren hohen Tarifabschlüsse seien eine gute Basis, um gerade größere Anschaffungen zu tätigen. Hinzu komme, dass aufgrund der gegenwärtigen Finanz- und Eurokrise noch immer beträchtliche Vorbehalte bestehen, Geld bei Banken anzulegen. Die Furcht vor einem Stabilitätsverlust der Währung sei groß. Zudem seien die gegenwärtigen Zinsen für Geldanlagen so gering, dass sie nicht einmal die Inflation kompensieren. Dies belege auch die deutlich zurückgehende Sparneigung der Konsumenten.

Konsumklima: keine Veränderung

Der Gesamtindikator prognostiziert für September 2012 einen Wert von 5,9 Punkten nach ebenfalls 5,9 Zählern im August. Das Konsumklima bleibt somit auf hohem Niveau, dies aber nur dank der deutlich rückläufigen Sparneigung.

Der private Konsum ist somit auch weiterhin eine wichtige Stütze der Konjunktur in Deutschland, teilten die Marktforscher mit. Dies belege auch die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im zweiten Quartal. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der private Konsum gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent und leistete damit einen überproportionalen Beitrag zum Anstieg des BIP in Höhe von 0,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der private Konsum im ersten Halbjahr 2012 um etwa 1,2 Prozent. Damit liegt die aktuelle Entwicklung im Rahmen der GfK-Jahresprognose, wonach der private Konsum in diesem Jahr real um etwa 1 Prozent steigen wird.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie 'GfK-Konsumklima MAXX' und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.


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vg 29.08.2012