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Konsumklima Europa: Mehr Schatten als Licht

Schlechte Wirtschaftsdaten und hohe Arbeitslosigkeit halten die Länder Europas weiterhin in Atem. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist noch nicht ausgestanden, auch wenn einzelne Länder den Tiefpunkt der Rezession überschritten haben. Das sind Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa, das einen Überblick über die Entwicklung von Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung der Konsumenten in zwölf europäischen Staaten gibt.

In Deutschland, Italien, Großbritannien und Spanien glauben die Verbraucher mittelfristig offensichtlich an einen wirtschaftlichen Aufschwung zum Jahresende. In Osteuropa stagniert die Konjunkturerwartung auf niedrigem Niveau. Portugal (-43,0 Punkte) und Griechenland (-33,9 Punkte) kämpfen sich ganz langsam die Hoffnung auf einen Aufschwung zurück. In Griechenland erreichte der Indikatorwert im Mai mit -30,4 Punkten den höchsten Wert seit April 2010.

Frankreich kämpft weiter mit dem Abschwung und muss wohl erst einmal harte Reformen durchstehen, bevor die Wirtschaft wieder wachsen kann. Entsprechend weist das Land mit -48,7 Punkten auch die geringste Konjunkturerwartung auf. Ähnlich pessimistisch sind die Verbraucher in Portugal (-43,0 Punkte) und in Griechenland (-33,9 Punkte). Am positivsten beurteilen aktuell), die Deutschen (1,1 Punkte), die Österreicher (-6,9 Punkte) und Bulgaren (-10,7 Punkte) die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten.

In Italien ist der Indikator zur Konjunkturerwartung deutlich auf 9,3 Punkte gestiegen. Im Mai lag er noch bei -32,3 Punkten. Der Großteil dieser Erholung ist jedoch darauf zurückzuführen, dass einige methodische Änderungen in der Erhebung vorgenommen wurden. Somit sind die aktuellen Zahlen nicht wirklich mit den früheren vergleichbar.

Auch in Spanien hegen die Verbraucher die Hoffnung, dass sich die Wirtschaft allmählich erholt und die harten Sparanstrengungen endlich nachhaltige Wirkung zeigen. Der Indikator liegt aktuell bei -24,4 Punkten. Das ist der höchste Wert seit Februar 2012.

Einkommenserwartung: Franzosen stellen sich auf harte Zeiten ein

In den meisten Ländern stabilisiert sich die Einkommenserwartung der Verbraucher – allerdings auf noch schwachem Niveau. In Deutschland ist sie nach einer kleinen Delle im März wieder angestiegen. Lediglich in Frankreich fällt sie kontinuierlich ab. Hier erwarten die Verbraucher die stärksten Einkommenseinbußen. Mit -57,4 Punkten erreicht der Indikator den niedrigsten Wert. Etwas besser zeigen sich Portugal (-43,6 Punkte) und Griechenland (-41,4 Punkte). Mit steigenden oder zumindest stagnierenden Einkommen rechnen die Deutschen (36,2 Punkte), Tschechen (8,4 Punkte) und die Österreicher (-3,2 Punkte).

In Frankreich erreichte die Einkommenserwartung im Mai erreichte mit -60,8 Punkten den tiefsten jemals gemessenen Wert. Im Juni ist der Indikator nur wenig gestiegen und liegt aktuell bei -57,4 Punkten.

Die Einkommenserwartung in der Tschechischen Republik hat sich seit Anfang des Jahres deutlich erholt. Lag sie im Januar noch bei -32,4 Punkten, ist sie aktuell bis auf 8,4 Punkte gestiegen.

Anschaffungsneigung: Überschwemmungen treffen Österreicher hart

In den meisten europäischen Ländern müssen die Bürger nach wie vor ihr Geld zusammenhalten und sehr genau wirtschaften. Ausgabefreudig zeigen sich die Deutschen (36,5 Punkte), die Österreicher (11,6 Punkte) sowie die Bulgaren (2,6 Punkte). Drastisch sparen müssen hingegen die Italiener (-49,0 Punkte) die Portugiesen (-43,2 Punkte), sowie die Franzosen (-42,2 Punkte).

Die Anschaffungsneigung der Briten hat sich von ihrem zwischenzeitlichen Tiefststand im August 2012 (-51,5 Punkte) auf aktuell -29,5 Punkte erholt. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2010.

Nachdem sich die Anschaffungsneigung in Österreich bis Mai (24,1 Punkte) deutlich erholen konnte, ist sie im Juni auf 11,6 Punkte abgesackt. Ursache dafür sind die massiven Überflutungen, die vor allem Deutschland, die Tschechische Republik sowie Österreich Anfang Juni getroffen hatten.


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vg 22.07.2013