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Studie: Krisenmanagement & Krisenkommunikation

In einer Online-Umfrage haben die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die AFC Risk & Crisis Consult Vertreter aus Unternehmen der Ernährungsindustrie über die Ausgestaltung ihrer Krisenmanagementsysteme, kommunikative Krisenfallbewältigung sowie über Maßnahmen zur Risikoabsicherung der Lieferkette befragt. Über 300 Teilnehmer haben sich an dieser Befragung beteiligt.

Für den größten Teil der Lebensmittelhersteller ist ein ausgearbeitetes Krisenmanagementsystem mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Dessen Pflege erfolgt jedoch oftmals nachlässig. 42 Prozent der befragten Unternehmen führen weniger als einmal im Jahr oder überhaupt keine Krisenübung durch, so dass eine Überprüfung auf Effektivität und Effizienz des Systems kaum stattfindet.

Einzelne Basiselemente wie z. B. die aktuellen Kontaktdaten der Behörden haben 80 Prozent der befragten Unternehmen vorliegen, gut drei Viertel verfügen über Ablaufpläne zum Vorgehen im Krisenfall sowie Adressdateien der Abnehmer und externer Dienstleister. Über ein Krisenhandbuch verfügen nur 70 Prozent der Studienteilnehmer. Bei 32 Prozent der Unternehmen ist die Aufgabenverteilung im Krisenstab nicht klar geregelt und bei 50 Prozent fehlt es an einem Maßnahmenkatalog.

Im Bereich der Krisenkommunikation verfügen 60 Prozent der Teilnehmer über ein Kommunikationskonzept als Bestandteil ihres Krisenmanagementsystems und 20 Prozent planen dieses zu implementieren. Kommunikative Elemente, die ein solches Konzept ausmachen, sind aber nur bei weniger als 50 Prozent der Befragten zu finden. Risiko- und Frühwarnsysteme haben nur 40 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eingerichtet, ebenso wenige führen Medien-Monitorings durch oder haben ein Stakeholdernetzwerk aufgebaut. Vorlagen von Pressemitteilungen (36%), Darksites (25%) oder FAQ-Kataloge (21%) werden selten genutzt.

Demnach verwundert, dass 70 Prozent der Befragten angeben, auf unbequeme Anfragen zu zentralen Risikothemen entlang ihrer Lieferkette vorbereitet zu sein bzw. 17 Prozent daran arbeiten. Auch wenn verschiedene Maßnahmen zur Risiko-Absicherung durchgeführt werden, bestehen auch hier laut Studie gewaltige Lücken; so setzen beispielsweise 66 Prozent der Unternehmen auf Risikoanalysen im Bereich der Beschaffung, aber nur 33 Prozent beim Absatz und Transport. Ein Teil der Unternehmen will sich demnach mit Schwächen in der Risiko-Absicherung und ohne Kommunikationskonzept mit komplexen Fragestellungen auseinandergesetzt haben. Hinzu kommt, dass 41 Prozent der Unternehmen kein einheitliches Auftreten nach außen leben, 44 Prozent ihre Marken nicht konsequent führen und nur knapp die Hälfte ihre Werbeversprechen geprüft hat.


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vg 01.10.2013