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Leichter Internetzugang lässt die Wirtschaft wachsen

Leichter Zugang zum Internet und dessen stärkere Nutzung können das Wachstum von Volkswirtschaften wesentlich beeinflussen. Das belegt die Studie 'Greasing the Wheels of the Internet Economy' der Boston Consulting Group (BCG), die die Voraussetzungen der Internetnutzung in 65 Ländern untersucht. Länder mit geringerer Einschränkung der Onlineaktivität ("E-Friction") haben demnach eine größere digitale Wirtschaft. Der Unterschied gegenüber Ländern mit stärkeren Beschränkungen kann bis zu 2,5 Prozent des BIP betragen.

Die Studie bewertet die untersuchten Länder anhand des sogenannten "E-Friction-Index", der vier Arten von Faktoren umfasst, die den Zugang zum Internet und dessen Nutzung beeinträchtigen: infrastrukturbezogene Faktoren, die den Zugang zum Internet einschränken; branchenspezifische und individuelle Faktoren, die es Unternehmen und Konsumenten erschweren, Online-Transaktionen durchzuführen; sowie informationsbezogene Faktoren wie die Verfügbarkeit und der Zugang zu Online-Inhalten.

"Die digitale Wirtschaft wächst schnell, in vielen Fällen deutlich schneller als die Offline-Wirtschaft. Länder mit hoher E-Friction laufen daher Gefahr, bei einem wichtigen Wachstums- und Beschäftigungstreiber ins Hintertreffen zu geraten", erklärt David Dean, einer der Studienautoren und Senior Advisor bei BCG. "Andererseits können Länder mit einer hohen E-Friction die Ursachen gezielt angehen und so signifikanten Wert für ihre Wirtschaft schaffen."

Internetzugang erhöht Wirtschaftswachstum

Länder im obersten Quintil der Rangliste (s. Abbildung) – d. h. mit sehr geringer E-Friction – schneiden in der Regel bei allen vier Aspekten besser ab: Sie verfügen über eine sehr gute Infrastruktur sowie ein unterstützendes wirtschaftliches und regulatorisches Umfeld. Mit einem E-Friction-Wert von 26 liegt Deutschland auf Platz 11. Am anderen Ende der Skala gibt es häufig Probleme mit der Internet-Grundversorgung, dem Preis und der Geschwindigkeit – insbesondere in Entwicklungsländern – ebenso wie Defizite hinsichtlich Kapital, Arbeitskräften und der Fähigkeit von Verbrauchern, Online-Geschäfte zu tätigen.

Bei im Internet aktiven kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist die Wahrscheinlichkeit, Produkte und Leistungen außerhalb der unmittelbaren Heimatregion zu verkaufen, um 50 Prozent höher, und es ist um 63 Prozent wahrscheinlicher, dass sie Produkte und Leistungen aus Regionen außerhalb ihres unmittelbaren Umfelds beziehen, als bei weniger aktiven Internetnutzern. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die es KMU erschweren oder sie daran hindern, das Potenzial des Internets in vollem Umfang auszuschöpfen.

Das größte Hindernis ist dabei der Schutz von Kundendaten – ein Thema, das auch die Verbraucher stark beschäftigt. Die richtigen politischen Maßnahmen in einigen wichtigen Bereichen – so ein Fazit der Studie – können signifikante Auswirkungen auf die E-Friction haben und die Entwicklung der Internetnutzung und der Online-Wirtschaft einzelner Länder deutlich vorantreiben. Dabei kommt es vor allem auf Regelungen an, die Investitionen fördern, insbesondere in die Infrastruktur. Politische Reaktionen, die nicht berücksichtigen, wie schnell durch sie geförderte Technologien und Innovationen sich weiterentwickeln, führen dagegen zu mehr statt weniger E-Friction.

"Das Internet ist eine bestimmende Kraft für Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen geworden", sagt Fadi Chehadé, President und CEO der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die die Studie in Auftrag gegeben hat. "Es ist wichtig, dass diese herausragende Informations- und Kommunikationsquelle sich auch zukünftig entwickeln kann. Dazu wird der Input verschiedenster Stakeholder weltweit benötigt, die ein Netzwerk schätzen, das für möglichst viele Nutzer offen und verfügbar ist."


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rh 20.01.2014