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Fernlinienbusse: ADAC Postbus am bekanntesten

Nach der Liberalisierung des Angebots an Fernlinienbussen ist der Mobilitätsmarkt in Deutschland deutlich in Bewegung geraten. Im Rahmen der Studie "MobilitätsTRENDS 2014" haben Exeo Strategic Consulting und Rogator deshalb im Dezember 2013 zum zweiten Mal die Einstellungen und Erwartungen potenzieller Nutzer von Fernlinienbussen näher beleuchtet.

Der Anbieter ADAC Postbus erzielt demnach aktuell eine gestützte Bekanntheit von etwa 51 Prozent und liegt damit vor dem Marktführer MeinFernbus (43%). Dies stellt laut Studie die realen Marktgegebenheiten insofern auf den Kopf, als dass für MeinFernbus (derzeit ca. 120 Zielstädte im Streckennetz) im Dezember 2013 ein Marktanteil von etwa 40 Prozent geschätzt wurde, während ADAC Postbus auf etwa acht Prozent kam (derzeit 24 Zielstädte im Streckennetz). ADAC Postbus und MeinFernbus verfügen in Bezug auf die neun wichtigsten Anbieter im Markt über den größten Anteil an Nutzungserwägungen, das heißt die Perspektiven zur Gewinnung neuer Kunden sind relativ gut, so die Studie.

Die Neukundengewinnung ist auch von der Stimmung in der Öffentlichkeit abhängig: Zwei Drittel der mobilen Bevölkerung halten die Möglichkeit, auf längeren Strecken einen Fernlinienbus nutzen zu können, für einen guten Schritt. Gaben in der ersten Untersuchungswelle (April/Mai 2013) noch zeri Prozent der Befragten an, dass sie in den vergangenen zwei Jahren Fernlinienbusse für Reisen in Deutschland genutzt haben, so hat sich dieser Wert bis Dezember 2013 verdoppelt.

Das Marktpotenzial der Fernlinienbusse ist trotz der starken Fahrtensteigerung seit Anfang 2013 bei weitem nicht ausgeschöpft, wenn dies aus Sicht der Verbraucher definiert wird: Bezogen auf die letzte getätigte Reise mit einem anderen Verkehrsmittel geben ca. 40 Prozent der Befragten an, dass sie sich dabei die Nutzung eines Fernlinienbusses hätten vorstellen können.

Der Fernlinienbus erreicht eine deutlich bessere Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses (86% Top 2-Werte) als andere Verkehrsmittel (z.B. Pkw ca. 59% bzw. Bahn ca. 56%). Dies sei auch Ausdruck des innerhalb der Branche eingesetzten Preiswettbewerbs. Die Kunden nehmen die gesunkenen Preise offenbar sehr stark wahr. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass der Fahrpreis ein wichtiger - aber nicht dominierender Bestimmungsgrund für die Nutzung des Fernlinienbusses ist.

Neben dem verstärkten Wettbewerb unter den Anbietern von Busreisen sind auch andere Verkehrsmittel von der einsetzenden Marktdynamik betroffen, allen voran die Deutsche Bahn: Insbesondere Reisende, die die Bahn genutzt haben, stehen dem Angebot von Fernlinienbussen offen gegenüber. In der aktuellen Befragungswelle geben etwa zehn Prozent der Bahnkunden an, dass sie bei der Reiseentscheidung den Fernlinienbus als Alternative in Erwägung gezogen haben.

Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass der Kampf um die Marktführerschaft in diesem neuen Mobilitätssegment stark davon abhängen wird, welchem Anbieter es gelingt, durch ein bedarfsgerechtes Angebot neue Kunden zu finden und gleichzeitig über Maßnahmen der Kundenbindung Folgenutzen zu generieren.

Grundlage der Untersuchung ist eine repräsentative Befragung von ca. 2.400 Personen ab 18 Jahren. Personen, die in den vergangenen zwölf Monaten Reisen mit einer Entfernung von mehr als 100 Kilometern unternommen haben, sind die Kernzielgruppe der Studie.


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vg 03.02.2014