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Studie: Trotz Berufstätigkeit bleibt Hausarbeit Frauensache

Obwohl der Anteil berufstätiger Frauen in den vergangenen 20 Jahren gestiegen ist, übernehmen sie immer noch drei Viertel der Hausarbeit. Verdienen Frauen mehr als ihr Ehepartner, engagieren sie sich sogar besonders stark im Haushalt, während im Allgemeinen ein steigendes Einkommen zu weniger Engagement bei der Hausarbeit führt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Bergischen Universität Wuppertal auf Grundlage von Daten des sozio-ökonomischen Panels.

Obwohl immer mehr Frauen berufstätig sind, hat sich die Aufteilung der Hausarbeit zwischen arbeitenden Ehepaaren offenbar kaum verändert. Demnach sank der Anteil, den berufstätige Frauen an der Hausarbeit übernehmen, zwischen 1992 und 2011 lediglich von 82 auf 75 Prozent. Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle scheinen dabei kaum eine Rolle zu spielen: Während der Anteil bei Vollzeit arbeitenden Frauen von 78 auf 67 Prozent zurückging, nahm er bei Teilzeit arbeitenden Frauen in ähnlicher  Größenordnung von 87 auf 77 Prozent ab.

Die Zeit, die berufstätige Frauen im Durchschnitt täglich mit Hausarbeit verbringen, reduzierte sich in den vergangenen 20 Jahren um rund 30 Minuten auf knapp 2,3 Stunden täglich. Im gleichen Zeitraum stieg sie für Männer um fast zehn Minuten auf knapp 0,8 Stunden – offenbar wird also in der Summe weniger Zeit mit Hausarbeit verbracht.

Höheres Einkommen, mehr Engagement im Haushalt 

Wie die Studie zudem zeigt, führt sowohl ein steigendes Einkommen als auch ein steigender Anteil am gemeinsamen Haushaltseinkommen eines Ehepartners dazu, dass er oder sie weniger Zeit mit Hausarbeit verbringt. Dieser Effekt ist für beide Geschlechter nicht signifikant unterschiedlich. Es ist daher anzunehmen, dass mit steigenden Einkommen und mehr Vollzeitbeschäftigung von Frauen auch deren Anteil an der Hausarbeit weiter abnehmen würde.

Eine Ausnahme bilden offenbar berufstätige Ehepaare, bei denen die Frau mehr verdient als der Mann. In diesen Haushalten übernimmt die Frau einen größeren Teil der Hausarbeit als in Haushalten, in denen die Frau weniger bis gleich viel verdient wie ihr Partner. Eine mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass diese gutverdienenden Frauen ihre traditionelle Geschlechterrolle beweisen wollen, heißt es in der Studie. Dies sei ein Indiz dafür, dass sowohl geschlechterunabhängige Faktoren wie die Höhe des Einkommens als auch traditionelle Rollenaufteilungen die Anteile von Ehepartnern an der Hausarbeit beeinflussen.


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rh 26.02.2014