ANZEIGE

ANZEIGE

Forschung und Innovation: Potenzial nicht ausgeschöpft

Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) Hannover hat mehrere Studien zum deutschen Innovationssystem für das Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) erstellt. Sie zeigen, dass Deutschland seine internationale Position im Hinblick auf die gesamtwirtschaftlichen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie den Außenhandel mit forschungsintensiven Waren behaupten, zum Teil sogar verbessern konnte. Zugleich besitzt Deutschland aber noch ungenutzte Potenziale, insbesondere bei der Zuwanderung hochqualifizierter Wissenschaftler. 

Die Studien zeigen, dass im Jahr 2012 in Deutschland fast genau drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung in Unternehmen, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen aufgewendet wurden. Das von der Bundesregierung in Anlehnung an die Lissabon-Strategie gesetzte Ziel wurde damit erstmals erreicht. Zwei Drittel werden in der Wirtschaft (insbesondere in der Hochwertigen Technik, wie z. B. Automobilbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemische Industrie), ein Drittel in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt. In Deutschland finanzieren die Unternehmen zugleich einen größeren Anteil als in den meisten europäischen Ländern.

Die deutsche Volkswirtschaft konnte laut Studie ihre Vorteile im Außenhandel mit forschungsintensiven Waren behaupten und in jüngerer Zeit sogar etwas ausbauen. Hierfür war insbesondere die Stärke im Segment der hochwertigen Technik verantwortlich, heißt es in einer Mitteilung. Der Anteil forschungsintensiver Industrien an der gesamten Industrieproduktion sei in Deutschland seit 1995 auf mittlerweile knapp 48 Prozent gestiegen. In einer der Schlüsselbranchen der technologischen Leistungs- und Innovationsfähigkeit, der Informations- und Kommunikationswirtschaft, halte Deutschland bei FuE, Produktion und Außenhandel international aber nur eine relativ schwache Position.

USA rekrutieren mehr Hochqualifizierte aus dem Ausland

Der Einsatz Hochqualifizierter in Deutschland ist im internationalen Vergleich leicht unterdurchschnittlich, so die Studie. Im direkten Vergleich mit den USA zeige sich auch ein geringerer Beitrag der Zuwanderung. Der Forscheranteil unter den Zuwanderern nach Deutschland ist mit weniger als vier Prozent nur halb so hoch wie der Forscheranteil der in Deutschland Geborenen. Demgegenüber gelinge es den USA, insgesamt einen deutlich höheren Anteil an Hochqualifizierten aus dem Ausland zu rekrutieren.


zurück

vg 27.02.2014