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Konsumgüter: Große Unternehmen & Handelsmarken wachsen

Namhafte Großunternehmen und starke Handelsmarken treiben das Wachstum der deutschen Konsumgüterbranche weiter an – auf Kosten der Marktanteile kleinerer Hersteller. Dies ist das wichtigste Ergebnis der Studie "Growth Leaders", die Information Resources (IRI) und The Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam erstellt haben. Darin werden Mal ganz unterschiedliche Unternehmen mit Hilfe dreier entscheidender Kriterien – Wertwachstum, Absatz- und Marktanteilsentwicklung – auf Basis von Handelsdaten aus dem Hause IRI analysiert.

Für die Studie untersuchten BCG und IRI die Geschäftsergebnisse von mehr als 300 Konsumgüterherstellern in Deutschland, die im vergangenen Jahr einen Mindestumsatz von 30 Millionen Euro erreichten. Da Unternehmen verschiedener Größenklassen vor unterschiedlichen Herausforderungen, Chancen und Risiken stehen, bildete das Forschungsteam im Vorfeld auf Basis des Jahresumsatzes drei verschiedene Gruppen. Innerhalb dieser Gruppen wurden anschließend die jeweils zehn stärksten Unternehmen ermittelt. Als kleine Unternehmen wurden diejenigen mit einem Umsatz zwischen 30 und 75 Millionen Euro eingestuft, als mittlere solche mit einem Umsatz von 75 bis 300 Millionen Euro und als Großunternehmen alle untersuchten Konzerne, die im Jahr 2013 mehr als 300 Millionen Euro erwirtschaften konnten.

Konsumgüterbranche wächst langsamer

Die Konsumgüterbranche in Deutschland ist laut der Studie im Jahr 2013 langsamer gewachsen als noch im Vorjahr – ein Effekt, der sich überwiegend durch Absatzrückgänge und verhaltenere Preisanstiege erklärt. Insgesamt konnte die Branche um 1,2 Prozent zulegen – das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2012.

Gewinner im Markt sind neben Handelsmarken auch Großunternehmen, so IRI und BCG. Durch den Zugewinn von Marktanteilen konnten starke Handelsmarken ihre Stellung gegenüber Markenprodukten weiter ausbauen, während große Unternehmen hauptsächlich auf Kosten von kleinen Herstellern punkten konnten.

Intersnack, Irish Dairy Board und Columbus in ihren Kategorien vorn

Im Ranking der Top 10-Großunternehmen tauchen nur wenige multinationale Namen auf. Hier rangiert Intersnack mit starken Ergebnissen auf der Poleposition, gefolgt von Coca-Cola und Alnatura. Die ersten drei Ränge unter den Mittelständlern belegen Irish Dairy Board, Südzucker und Ostmann; führend bei den kleinen Herstellern sind Columbus, Sodavision und Energizer.

Die Gewinner unter den großen Unternehmen konnten laut Studie überwiegend durch ihr Kerngeschäft wachsen, indem sie gleichzeitig sowohl Umsatz und Absatz als auch ihre Marktanteile ausbauten. Die Studie macht deutlich, dass das Wachstum im Wert dabei stärker ausfiel als das in Mengen – ein Indiz dafür, dass hier stärker auf höherwertige Produkte gesetzt wird. Jedoch wachsen die großen Player erheblich weniger als kleinere und mittlere Unternehmen über Marktanteilsgewinne – nur zwei unter den Top 10 der analysierten Großunternehmen konnten ihren Marktanteil um mehr als einen Prozentpunkt ausbauen.

Rainer Anskinewitsch, Geschäftsführer von IRI in Deutschland und den Niederlanden, mahnt: "Die Studienergebnisse lassen darauf schließen, dass Großunternehmen in Deutschland von Preisspielräumen profitieren können, um sinkende Mengenverkäufe auszugleichen. Hersteller, die ihre starken Marken zu sehr dehnen und ihr Wachstum überwiegend über Preisstrategien erzielen, müssen umdenken. Um langfristig erfolgreich im Markt zu bestehen, müssen Wachstumsstrategien zwingend nachhaltiger werden."

Premiumisierung, Gesundheit und Wellness als Wachstumstreiber

Auch die in der Studie beleuchteten mittelgroßen Unternehmen konnten Umsatz, Absatz und Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr ausbauen. Dabei legten die führenden Unternehmen durchschnittlich 1,7 Prozentpunkte beim Marktanteil zu, sieben von zehn Herstellern steigerten ihren Absatz im Vergleich zu 2012 um mehr als zehn Prozent. Zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren gehört hier laut IRI und BCG unter anderem der Fokus auf aktuelle Verbrauchertrends, beispielsweise im Bereich Gesundheit und Wellness, oder eine fortschreitende Premiumisierung.

Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Gruppe der kleinen Unternehmen, in der die zehn stärksten allesamt zweistelliges Umsatz- und Absatzwachstum erzielen und ihre Marktanteile um mehr als einen Prozentpunkt steigern konnten.

"Es ist keine einfache Aufgabe, einen Platz unter den Top 10 zu erreichen", sagt Ivan Bascle, Senior Partner bei BCG. "Aber das Schema bei den Top-Performern ist eindeutig, sie alle überzeugen in den drei Disziplinen gleichzeitig: beim Umsatzwachstum, bei den Volumenzuwächsen und bei den Marktanteilsgewinnen. Das erfordert sowohl eine Verpflichtung zum Ausbau des Kerngeschäfts als auch zum Wachstum durch Innovationen. Gleichzeitig muss eine optimale Preisgestaltung im Produktmix realisiert werden, ohne das Volumenwachstum zu gefährden."


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vg 13.05.2014