ANZEIGE

ANZEIGE

Industrieller Mittelstand: Exportorientierung lohnt sich wieder

Die gute Grundstimmung in der deutschen mittelständischen Industrie hält an: Mit einem Anteil von 46,5 Prozent bewerten ebenso viele Unternehmen wie vor einem halben Jahr ihre eigene Geschäftslage mit gut bis sehr gut. Allerdings kommen die positiven Signale inzwischen vorrangig von den exportierenden Industrieunternehmen. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt nach Auswertung der Frühjahrsbefragung des BDI/PwC-Mittelstandspanels durch das IfM Bonn darin, dass die Verunsicherung im Hinblick auf die Eurokrise abgenommen hat: Sowohl auf Halbjahres- als auch auf Jahressicht rechnen die export­orientierten industriellen Mittelständler überdurch­schnittlich häufig mit guten bis sehr guten Geschäftsaussichten, während binnenmarkt­orientierte Unternehmen deutlich skeptischer in die Zukunft blicken.

Dennoch steht bei allen mittelständischen Industrie­unternehmen die Erschließung neuer Märkte im Inland an erster Stelle unter den unternehmens­strategischen Maßnahmen, so das IfM. Dahinter folgen die Entwicklung innovativer Produkte, Wachstum aus eigener Kraft und Aus- und Weiterbildung bzw. Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs.

Zufriedenheit mit wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sinkt

Im Herbst 2013 stufte laut der IfM-Untersuchung noch gut jedes zweite Unternehmen (51,9 %) das wirtschaftspolitische Umfeld als gut bis sehr gut ein – in der aktuellen Frühjahrsbefragung waren es nur noch 45,1 Prozent. Die Zufriedenheit der Unternehmen steigt mit ihrer Größe und ihrer Exportorientierung deutlich.

Europa bleibt der Wirtschaftsraum Nr. 1

Mehr als zwei Drittel der deutschen Industrieunternehmen (68,7 %) – insbesondere jedoch die größeren und exportorientierten Unternehmen – können und wollen trotz der Eurokrise auf den Wirtschaftsraum Europa nicht verzichten. Das zwischen der EU und den USA geplante transatlantische Freihandelsabkommen hat aus Sicht der meisten industriellen Mittelständler (70,0 %) in den nächsten zwei Jahren einen geringen Einfluss auf ihre wirtschaftliche Entwicklung.

Während mehr als acht von zehn Unternehmen (82,1 %) den Weg zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum klar begrüßen, unterstützen zwei Drittel der industriellen Mittelständler weitere Schritte in der politischen Integration.

Umsatzrückgänge bei kleinen Mittelständlern, Steigerungen bei größeren

Insgesamt sind die Gesamtumsätze der deutschen Industrieunternehmen um 0,7 Prozent gewachsen – deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (2012: 3 %), so das IfM. Sechs von zehn der größeren Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten konnten jedoch ihre Umsätze steigern. Dabei steigt in der deutschen Industrie die Abhängigkeit der Unternehmen von ihren wichtigsten Kunden.

Insgesamt stellten mehr Industrieunternehmen in 2013 weiteres Personal ein als vor einem Jahr prognostiziert (31,7 %), während jedoch auch drei von zehn einen Beschäftigungsrückgang hinnehmen mussten. Dabei spielt die  Unternehmensgröße eine entscheidende Rolle, ob ein Unternehmen in der Lage war, zusätzliches Personal einzustellen.

Investitionsaktivitäten konzentrieren sich auf den inländischen Standort. 2013 haben wieder mehr Industrieunternehmen investiert (65,9 %). Dabei fließen vier von fünf investierten Euros in Sachanlagen an inländischen Standorten. Die Bereitschaft, im Ausland zu investieren, steigt mit der Unternehmensgröße. Wird im Ausland investiert, dann in Regionen mit ähnlicher Wirtschaftskraft wie die EU28-Länder.

Besonders belasten die Energie- und Rohstoffpreise

Insbesondere große Mittelständler (mit mehr als 250 Beschäftigten) erwarten, dass sich die Energie- und Rohstoffpreise zunehmend zum Nachteil im internationalen Wettbewerb werden. Vier von zehn Unternehmen (37,9 %) gaben an, aufgrund der steigenden Kostenbelastung bereits Investitionen zu verschieben oder sogar vollends aufzugeben.

Bestandssicherung & Kundenzufriedenheit vorrangige Unternehmensziele

Für die klare Mehrheit der Industrieunternehmen steht laut IfM die Sicherung des Unternehmensbestands und die Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt ihrer Unternehmensstrategie – nur für die Hälfte der befragten Unternehmen sind persönliche und gesellschaftliche Ziele relevant. Um die Ziele zu erreichen, ist es für die Unternehmen wichtig, neue Märkte im Inland zu erschließen, innovative Produkte zu entwickeln und aus eigener Kraft zu wachsen

Das BDI-Mittelstandspanel finden Sie hier. 


zurück

vg 13.05.2014