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Nahrungsmittelabfälle kosten pro Jahr 2,6 Billionen Dollar

Wie gross sind die gesellschaftlichen Kosten von Nahrungsmittelabfällen und welche Vermeidungsmassnahmen sind volkswirtschaftlich sinnvoll? Die FAO Food and Agriculture Organization hat dazu eine vom FiBL Forschungsinstitut für biologischen Landbau erarbeitete Studie zu den gesellschaftlichen Kosten vorgelegt. Nahrungsmittelabfälle kosten die Welt demnach pro Jahr 2,6 Billionen Dollar. Etwa ein Drittel der gesamten Nahrungsmittelproduktion wird nicht konsumiert, sondern weggeworfen oder geht entlang der Wertschöpfungskette verloren.

Vier Prozent des globalen Bruttosozialprodukts

Die Studie, die das FiBL zusammen mit der FAO und Forschern der London School of Economics erarbeitet hat, beziffert erstmals die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Nahrungsmittelabfälle und berechnet Kosten und Nutzen von beispielhaften Vermeidungsmassnahmen. So zeigt sich, dass die direkten Kosten durch die verlorene Produktion etwa eine Billion US-Dollar ausmachen, die Umweltkosten etwa 700 Milliarden und die sozialen Kosten etwa 900 Milliarden. Zusammen sind das 2,6 Billionen US-Dollar oder etwa vier Prozent des globalen Bruttosozialprodukts.

Bei den Umweltkosten sind vor allem die Treibhausgasemissionen und der Wasserverbrauch für Bewässerung in Regionen mit Wasserknappheit wichtig, bei den sozialen Kosten sind es Gesundheitskosten, Konflikte und Wohlfahrtsverluste aufgrund schwindender Lebensgrundlagen, so FiBL. Während die direkten Kosten einigermassen verlässlich abzuschätzen sind, seien die Umweltkosten sehr stark von Annahmen abhängig, wie zum Beispiel den Schadenskosten einer Tonne Treibhausgasemissionen oder der Wasserknappheit in verschiedenen Regionen. Weitaus am unsichersten sind aber die sozialen Kosten, die auf geschätzten Wohlfahrtsverlusten verschiedener Bevölkerungsgruppen beruhen, so FiBL.
Die Autoren der Studie betonen, dass trotz Verwendung der besten erhältlichen Daten noch viele und zum Teil wesentliche Datenlücken bestehen. Deswegen sei zu erwarten, dass die vorliegenden Kostenschätzungen eher an der untere Grenzen liegen.   

Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen als erstes Ziel

In einer begleitenden Studie wurden die Kosten und Nutzen verschiedener konkreter Massnahmen quantifiziert, um Nahrungsmittelabfälle und -verluste zu reduzieren. Diese ergänzt die globalen Kostenschätzungen um konkrete Fallstudien zu möglichen Massnahmen und um Schätzungen, was diese an Kosteneinsparungen und reduzierten Umweltwirkungen bewirken könnten.
Dabei zeigt sich, dass die Wirkung der Massnahmen sehr stark von der Art der Nahrungsmittelabfälle und von den betrachteten Indikatoren abhängt. Tendenziell wird klar, dass die Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen erstes Ziel bleibt, da sie vorteilhafter als Wiederverwertung ist, auch wenn letztere sehr effizient organisiert werden kann, so FiBL.   

Die FiBL-Studie für die FAO finden Sie hier. Die begleitende Studie zu Kosten und Nutzen verschiedener konkreter Massnahmen finden Sie hier.


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vg 08.10.2014