ANZEIGE

ANZEIGE

Kunden trauen Unternehmen beim Umgang mit Daten nicht

Laut der Deloitte-Studie 'Datenland Deutschland – Die Transparenzlücke' lässt sich das Wachstumspotenzial einer datengetriebenen Wirtschaft nur realisieren, wenn das Verbrauchervertrauen gewährleistet ist. Dieses ist in Deutschland aber nicht gegeben. Dessen Aufbau erfordert von den Unternehmen eine höhere Transparenz und mehr aktive Kommunikation über den Datenumgang sowie den Nutzen, den die Verbraucher von der Weitergabe ihrer Daten haben, so Deloitte. Unternehmen benötigten daher eine entsprechende Strategie für den Umgang mit Kundendaten und eine konsistente organisatorische Einbettung.

Die Studie setzt sich mit dem Umgang mit Personendaten auseinander und beleuchtet sowohl die Einstellungen und Erwartungen der deutschen Konsumenten als auch den Stand der Nutzung von Data Analytics in deutschen Großunternehmen.
 
"Konsumenten haben wenig Vertrauen in den verantwortungsbewussten Umgang mit Daten durch Unternehmen. Insbesondere fürchten sie den Weiterverkauf individueller Informationen und bemängeln, dass sie nicht wissen, was mit ihren Daten geschieht. Unternehmen können diesen Befürchtungen relativ leicht begegnen, indem sie mehr kommunizieren und Transparenz herstellen. Damit können sie sicherstellen, dass sie den Wert ihrer Daten nutzen und Wettbewerbsvorteile schaffen, schließlich sind Daten die Grundlage vieler neuer Geschäftsmodelle", erklärt Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte.
 
Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten

Insgesamt 71 Prozent der Studienteilnehmer auf Konsumentenseite achten stark darauf, welche persönlichen Daten sie im Internet preisgeben. Dies gilt vor allem für Finanzdaten. So brechen etwa 59 Prozent eine Online-Transaktion bewusst ab, wenn sie die geforderten Informationen nicht abgeben wollen. Deutlich über die Hälfte gibt Daten nur an, wenn sie der jeweiligen Organisation vertrauen (57%) und vermeidet Geschäftsbeziehungen, wenn sie die Vertraulichkeit von Daten als gefährdet ansehen (55%).
 
Das höchste Vertrauen genießen heimische Unternehmen, gefolgt von inländischen Behörden und der Regierung. 57 beziehungsweise 45 Prozent vertrauen diesen Institutionen– lediglich sechs Prozent dagegen Nicht-EU-Unternehmen. Als vertrauenswürdig gelten auch Banken (58%) und Institutionen aus dem Gesundheitswesen (52%).
 
Gesetzlicher Datenschutz allein nicht ausreichend

Um ihr eigenes Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen, erwarten Konsumenten maximale Transparenz über die Datenverwendung, dies ist viel wichtiger als direkte Vorteile oder Gegenleistungen im Sinne von Rabatten und ähnlichen Anreizen, so die Studie.
 
73 Prozent der Studienteilnehmer wünschen sich Sicherheit darüber, dass Daten nicht weiterverkauft werden. 60 Prozent fordern eine klare Kommunikation darüber, welche Daten zu welchen Zwecken verwendet werden. Derartige Kundenwünsche und -prioritäten schätzen Unternehmen oft falsch ein. Das gilt insbesondere für den Weiterverkauf, der hier nur mit einem Stellenwert von 55 Prozent bewertet wird.
 
Gleichzeitig jedoch sind die Ansprüche der Unternehmen bezüglich der Datensicherheit an sich selbst sehr hoch. Rein gesetzlicher Datenschutz wird als nicht ausreichend angesehen. Zwei Drittel der Befragten bestehen zudem auf gleichen Rahmenbedingungen für europäische Unternehmen beim Datenschutz.
 
Data Analytics unumgänglich für Entscheidungsfindung

Data Analytics haben bei über 70 Prozent der Unternehmen für Prognosen den höchsten Stellenwert, schreibt Deloitte. Bei den Zielen steht ein besseres Markt- und Kundenverständnis ganz weit oben – Vertriebsoptimierung, Prognose des Kundenverhaltens und Kundensegmentierung sind die Haupttreiber von Data Analytics. Generell liefert Data Analytics einen kritischen Input zur Entscheidungsfindung und die Unternehmen beurteilen den Effekt auf den Unternehmenserfolg positiv, so Deloitte. Größte Herausforderungen seien hierbei der Zugang zu aussagekräftigen Datenquellen und die Umsetzung der Erkenntnisse.
 
An der Studie haben 1.500 Konsumenten und 256 Großunternehmen teilgenommen.


zurück

vg 08.10.2014