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Deutschland schöpft Potenzial der Digitalisierung nicht aus

Deutschland ist bei der Digitalisierung in vielen Bereichen bereits gut aufgestellt, schöpft sein Potenzial aber noch nicht voll aus. Dies ist das zentrale Ergebnis des 'Telefónica Index on Digital Life' (TIDL). Die Studie untersucht den Entwicklungsstand der Digitalisierung rund um den Globus. Unter den insgesamt 34 teilnehmenden Ländern belegt Deutschland Rang 5. Bezogen auf Europa kommt Deutschland auf Platz 2 und schneidet damit besser ab als Länder wie Frankreich, Spanien, Italien oder Polen. Die weltweite Spitzenposition nehmen die USA vor Kanada und Australien ein. Schlusslichter im globalen Ranking sind Nicaragua, Guatemala und Ägypten.

Trotz des guten Abschneidens gibt es auch in Deutschland durchaus Verbesserungspotenzial, etwa in den Bereichen digitale Aus- und Weiterbildung, E-Government und digitales Unternehmertum. Zudem gilt es, sich in einem offenen Dialog mit der Skepsis vieler Bürger im Hinblick auf die Privatsphäre im digitalen Raum auseinanderzusetzen, schreiben die Studienautoren.
 
Deutschland mit Spitzenplatz bei der Meinungsfreiheit im Netz

Beim Grad der Informations- und Meinungsfreiheit im Internet nutzt Deutschland seine sehr guten Voraussetzungen laut Studie noch nicht konsequent. Zwar ist die Meinungsfreiheit im Netz in keinem anderen untersuchten Land so hoch wie hierzulande. In punkto Informationsfreiheit gibt es jedoch Aufholbedarf im Hinblick auf digitale Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. E-Learning ist hierzulande deutlich weniger verbreitet als in anderen Ländern. Auch bei der Vernetzung von Schulen sowie dem Angebot digitaler Dienstleistungen von Behörden (E-Government) gibt es noch Luft nach oben.

Zu wenig Vertrauen in die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten
 
Beim digitalen Vertrauen, also dem Ausmaß wie stark die Bevölkerung die digitale Welt nutzt und ihr vertraut, zeigt sich bei den Deutschen zudem eine hohe Ambivalenz. Sie zählen weltweit zu den eifrigsten Internetnutzern und verfügen entsprechend über die notwendige Hardwareausstattung. Zugleich gibt es bei der Frage des Datenschutzes aber subjektiv eine große Skepsis gegenüber der digitalen Welt. Die Deutschen halten ihre Privatsphäre im digitalen Raum für nicht ausreichend geschützt.

Die Voraussetzungen für digitales Unternehmertum sind laut Studie hierzulande in vielen Aspekten besser als erwartet. So gibt es bei den Beschäftigten insgesamt betrachtet eine durchaus hohe Kompetenz für Digitales, die Nutzung von digitalen Angeboten und Plattformen ist längst Teil des täglichen Lebens. Verbesserungspotenzial besteht zum einen bei der Haltung zu beruflicher Fort- und Weiterbildung, aber auch in Sachen Unternehmergeist. Oftmals mangelt es schlicht am Glauben an die eigene Innovationsfähigkeit.

'Telefónica Index on Digital Life'
 
Der 'Telefónica Index on Digital Life' wurde gemeinsam mit dem Global Entrepreneurial Development Institute (GEDI) entwickelt. Im Zentrum stehen vielmehr die drei Dimensionen 'Digitale Offenheit', 'Digitales Vertrauen' und 'Digitales Unternehmertum'“, in die jeweils zahlreiche Variablen einfließen. Das Gesamtergebnis eines Landes wird mit einer Punktzahl auf einer Skala von Null bis 100 bewertet.


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vg 07.06.2016