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Europäischer Pkw-Markt wächst erstmals seit 2007 um 5,3 %

Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen wird in Deutschland im Gesamtjahr 2014 - nach einem Rückgang in den beiden Vorjahren - um 2,9 Prozent auf 3,04 Millionen Fahrzeuge steigen. Nach einem guten Start zu Jahresbeginn mit einem Plus von sieben Prozent im Januar hat die Nachfrage nach neuen Pkw im weiteren Jahresverlauf jedoch nachgelassen. 2015 könnte das Neuwagengeschäft weiter an Schwung verlieren: Neuzulassungen werden nach den Prognosen von PwC Autofacts nur um 1,1 Prozent auf 3,07 Millionen Fahrzeuge zulegen können.

Für das zweite Halbjahr des kommenden Jahres zeichnet sich jedoch auf dem deutschen Markt eine bessere Entwicklung ab: "Wir rechnen mit einer steigenden Nachfrage auch wegen des im Schnitt hohen Alters der Fahrzeuge von 8,8 Jahren. Zudem kommen neue Modelle auf den Markt, die sich durch einen geringen Energieverbrauch auszeichnen und damit interessant sind für sparsame Käufer", erklärt Felix Kuhnert, Partner und Leiter des Bereichs Automotive in Europa bei PwC.

Als positives Signal für den Pkw-Markt in Deutschland werten die PwC-Experten den stark steigenden Verkauf bei leichten Nutzfahrzeugen: Die Zulassungen stiegen im Oktober 2014 um 10,9 Prozent, seit Jahresanfang um 8,7 Prozent.

Trendwende: Europäischer Pkw-Markt wächst um 5,3 Prozent

Auch auf dem europäischen Markt markiert das Jahr 2014 das Ende eines langen Negativtrends: Die Zahl der Neuzulassungen wird für das Gesamtjahr nach Berechnungen von PwC voraussichtlich um 5,3 Prozent zulegen. Das entspricht einem Gesamtvolumen von 13,0 Millionen Fahrzeugen. Damit findet die europäische Automobilindustrie erstmals seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 auf den Wachstumspfad zurück. Allerdings dürfte der Absatz bereits im kommenden Jahr wieder etwas an Dynamik verlieren. PwC rechnet nur noch mit einem Wachstum der Neuzulassungen von 2,7 Prozent. Der Grund dafür ist, dass von wichtigen Volkswirtschaften wie Deutschland und Frankreich keine signifikanten Wachstumsimpulse in die Märkte gesendet werden, aber auch die ungelösten politischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten die Konsumbereitschaft dämpfen.

Wachstumstreiber in Europa ist 2014 Großbritannien mit einem Pkw-Zulassungsplus von 9 Prozent auf 2,46 Millionen Fahrzeuge. Das liegt schon im Bereich des Rekordwertes von 2,56 Millionen Fahrzeugen aus dem Jahr 2003. Allerdings ist diese Sonderkonjunktur getragen durch Rückzahlungen von Restschuldversicherungen. Dieser Sondereinfluss könnte nach den Prognosen von PwC Autofacts auch in Großbritannien im kommenden Jahr deutlich nachlassen und sogar in den Verlustbereich drehen (-4,1 Prozent). Der italienische Markt wird mit einem Plus von 5,5 Prozent auf voraussichtlich 1,4 Millionen Fahrzeugen eine wichtige Rolle spielen. Auch für Spanien sind die Experten mit einem Plus von 13 Prozent im kommenden Jahr zuversichtlich. Unter den europäischen Top 5-Ländern wird Frankreich mit einem moderaten Zulassungsplus von 2,2 Prozent kaum zum Wachstum beitragen. "Die Verbraucher sind verunsichert und werden durch zusätzliche Steuern zur Sparsamkeit gezwungen. Die entscheidende Frage ist, ob Frankreich längst fällige Reformschritte angeht", sagt Kuhnert.

Wachstum vor allem in zentraleuropäischen Ländern

Das relativ höchste Wachstum beim Autoabsatz verzeichnen die zentraleuropäischen Länder. "Dort wird der gute gesamtwirtschaftliche Ausblick von Investitionen und dem Konsum getragen, die günstigen Rahmenbedingungen gehen mit einer positiven Aufbruchstimmung einher", erklärt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst des Automotive-Instituts PwC Autofacts. In der Tschechischen Republik stieg der Absatz 2014 um 15 Prozent auf 190.000 Fahrzeuge an und in Polen um 13 Prozent auf 328.000.

Allerdings wird auch in diesen Ländern die Dynamik 2015 nachlassen: Die PwC-Experten prognostizieren für Polen einen Anstieg der Neuzulassungen um 5,6 Prozent, für Tschechien von acht Prozent. Aus dem Blickwinkel dieser Länder birgt der schwache Ausblick der deutschen Wirtschaft das weitaus größere Risiko als eventuelle weltweite Einflüsse.


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vg 03.12.2014