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Umfrage: Deutsche wollen mehr Familienfreundlichkeit im Job

Fehlende Familienfreundlichkeit in Unternehmen sehen viele Bundesbürger auch im kommenden Jahr als Grund, sich als Arbeitnehmer gegen die Gründung einer Familie zu entscheiden. Trotz absehbarer gesetzlicher Neuregelungen wie dem Elterngeld Plus halten mehr als 70 Prozent der Bundesbürger finanzielle Einschnitte, eine unsichere Rückkehr in den Job sowie Nachteile in der beruflichen Entwicklung für ausschlaggebend, dass Männer und Frauen den Kinderwunsch zu Gunsten der Berufstätigkeit zurückstellen. Verbesserungspotenzial sieht die Mehrheit der Bevölkerung vor allem bei der flexiblen Arbeitsgestaltung, Kinderbetreuung und dem Jobeinstieg nach einer Elternzeit. Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterscheiden die Bundesbürger hinsichtlich der Familiensituation: Nur drei von zehn Befragten (30 Prozent) geben an, dass Arbeit- und Gesetzgeber sich verstärkt auch für Arbeitnehmer ohne Familienpflichten einsetzen müssten. 20 Prozent meinen, Arbeitnehmer mit und ohne Kinder sind gleichermaßen zu unterstützen. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch beauftragte. Erhoben wurde, warum der Familienwunsch dem Beruf untergeordnet wird und wo sich im Arbeitsumfeld die Familienfreundlichkeit noch ausbauen lässt.

Rund zwei Drittel (75 Prozent) der Befragten geben finanzielle Einschränkungen als Hauptgrund an, weshalb der Kinderwunsch dem Beruf untergeordnet wird. Mit 72 Prozent folgt die Unsicherheit bei der Rückkehr in den Beruf nach der Elternzeit, etwa ob man auf einer gleichwertigen Stelle weiterarbeiten kann. 71 Prozent der Befragten sehen Nachteile in der beruflichen Entwicklung als ausschlaggebend an. Während der Familienwunsch im privaten Umfeld eher positiv gesehen wird, ändert sich das am Arbeitsplatz: Knapp jeder Zweite (46 Prozent) sieht die mangelnde Unterstützung von Vorgesetzen und Kollegen als Grund für die Zurückstellung der Familiengründung.

Damit sich mehr Männer und Frauen für Familie und damit für eine mögliche berufliche Auszeit entscheiden können, müsste aus Sicht der Befragten die Familienfreundlichkeit in Unternehmen weiter ausgebaut werden. Sehr wichtig sind mit 48 Prozent eine flexible Arbeitsgestaltung und Hilfe bei der Kinderbetreuung (45 Prozent), wie etwa Angebote für haushaltsnahe Dienstleistungen oder Betriebskindergärten. Mit jeweils 42 Prozent werden frühzeitige Vereinbarungen über die berufliche Rückkehr (zum Beispiel auf die gleiche Stelle) sowie Erleichterungen für den Wiedereinstieg nach einer Elternzeit (zum Beispiel Teilzeit) als gleich bedeutend genannt.



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tor 19.12.2014