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MeinFernbus und FlixBus wollen fusionieren

Auf dem deutschen Fernbusmarkt kommt es nach der Marktliberalisierung Anfang 2013 nun zu ersten Konzentrationsprozessen: Die beiden größten Anbieter FlixBus und MeinFernbus wollen fusionieren. Ziel sei es, ein europaweites Fernbus-Liniennetz anzubieten, teilten die Unternehmen mit. MeinFernbus aus Berlin und FlixBus aus München wollen dafür in den nächsten Monaten ihre nationalen Fernbusnetze zu einem flächendeckenden Angebot verbinden. Gemeinsam mit ihren nun rund 160 mittelständischen Partnern wollen beide Anbieter nach eigenen Angaben jetzt europaweit durchstarten. Über die finanziellen Details wurde nichts bekannt.

Möglich wird der gemeinsame Linienausbau der Fernbus-Start-ups unter anderem durch den Investor General Atlantic, der die geplante Europaexpansion unterstützen soll. Neben General Atlantic investieren auch die bisherigen FlixBus-Anteilseigner Holtzbrinck Ventures und UnternehmerTUM in das neu entstandene Unternehmen.

Fernbusunternehmen liefern sich einen massiven Preiskampf

Seit zwei Jahren und unberührt von ersten Marktaussteigern liefern sich Fernbusunternehmen einen massiven Preiskampf. Wie eine Langzeitauswertung des IGES Instituts aus Köln zeigt, sanken die durchschnittlichen Kilometernormalpreise je Fahrgast seit der Marktöffnung im Januar 2013 um rund 14 Prozent. Kostete Buskunden der Kilometer Anfang 2013 zehn Cent, sind es aktuell 8,6 Cent. Um fünf Prozent sanken die durchschnittlichen Angebotskilometerpreise auf derzeit knapp vier Cent.

2014 bis zu 20 Millionen Buskunden

Laut IGES wachsen die Fahrgastzahlen der Fernbusse. So wuchs die Zahl der Fahrgäste allein in 2013 um 226 Prozent auf gut acht Millionen. Für das Jahr 2014 rechnet IGES mit 15 bis 20 Millionen Buskunden. Ursachen dieses rasanten Wachstums seien nicht nur die deutlich günstigeren Ticketpreise, sondern auch das umfassende Streckenangebot im Fernverkehr.

Hoher Wettbewerbsdruck sorgt für Marktkonzentration

Schon Ende 2014 hatte IGES prognostiziert, dass der hohe Wettbewerbsdruck der Fernbusse mittelfristig zu einer Marktkonzentration führen werde, an deren Ende drei bis vier große Player dominieren. Im Dezember 2014 gab es laut dem Institut 28 Fernlinienbetreiber am Markt. Gemessen an Fahrplankilometern bleibe das Unternehmen MeinFernbus mit einem Marktanteil von 46 Prozent an der Spitze, gefolgt von Flixbus (29 Prozent), den Busmarken der Deutschen Bahn BerlinLinienBus und IC Bus (10 Prozent) sowie dem ADAC Postbus (8 Prozent).

Die MeinFernbus GmbH wurde 2011 in Berlin von Torben Greve und Panya Putsathit gegründet und bietet nach eigenen Angaben 320 Busse auf 88 Linien zu 241 Zielen. FlixBus wurde 2011 in München von Jochen Engert, André Schwämmlein und Daniel Krauss gegründet. Aktuell sind laut Unternehmen 240 Busse auf 90 Linien zu 148 Zielen in Deutschland und acht EU-Länder unterwegs. Innerhalb der neuen Kooperation übernehmen die Teams von MeinFernbus in Berlin und FlixBus in München Netzplanung, Kundenservice, Marketing, Ticketing, Preisgestaltung und Vertrieb. Regionale Buspartner verantworten den operativen Linienbetrieb.


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vg 07.01.2015