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Junge Zielgruppen schauen TV-Content im Netz

Die Fernsehlust der Deutschen ist ungebrochen: 2014 ist die Nutzung mit 219 Minuten pro Tag auf Vorjahresniveau stabil geblieben. Die Anzahl der Seher stieg leicht um ein Prozent an und blieb vor allem auch in den jungen Zielgruppen unverändert. Dies geht aus der Quotenbilanz 2014 der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) hervor.

Positive Effekte zeigten sich vor allem im Sommer während der Fußball-Weltmeisterschaft. So stieg die TV-Nutzung im Juni um fünf Prozent und im Endspiel-Monat Juli sogar um 9,1 Prozent, was 17 Minuten entspricht.

TV-Konsum je nach Altersgruppe unterschiedlich

Wie die Analyse der Jahresdaten zeigt, differenziert sich der TV-Konsum immer stärker nach Altersgruppen aus. Die Frage ist laut AGF aber nicht, ob TV-Inhalte gesehen werden, sondern wie lange und vor allem über welchen Verbreitungsweg: So nahm die klassische TV-Nutzung in der Altersgruppe 14 bis 59 Jahre um zwei Minuten zu (plus 1,2 %), bei den 14- bis 19-Jährigen stieg die tägliche Sehdauer um über drei Minuten (plus 3,3 %). Dagegen ist im Segment der 20- bis 29-Jährigen bei der Bewegtbildnutzung über herkömmliche TV-Geräte ein Minus von sechs Prozent zu verzeichnen.

Junge streamen am liebsten

Diese Abwanderer finden sich beim nonlinearen TV-Konsum wieder, so die AGF. So liefern die Streaming-Daten, die die AGF seit Jahresanfang erhebt, erste Erkenntnisse zur komplementären Nutzung von Bewegtbildinhalten: Die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen, die in der klassischen TV-Nutzung meist geringere Struktur-Anteile aufweist, ist demnach bei der Streamingnutzung überproportional stark vertreten.

Auch auf Formatebene lassen sich diese Tendenzen in der Nutzung nachvollziehen. Bei den drei Tatort-Ausstrahlungen (ARD) im Oktober war mehr als ein Drittel der Streaming-Seher unter 30 Jahre alt. Den Rekord lieferte dabei der hr-Tatort "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur, den 13,86 Millionen Zuschauer eingeschaltet haben (durchschnittliche Sehbeteiligung: 9,34 Millionen). Im Netz wurde der Krimi schließlich noch fast 343.000 Mal als Stream abgerufen, so die AGF.

Noch stärker zeigt sich der Nutzungs-Shift zu den nonlinearen TV-Angeboten bei jungen Formaten wie der 'heute-Show' (ZDF) mit einem Strukturanteil von knapp 44 Prozent der unter 30-Jährigen (TV: 8 Prozent). Bei der Daily Soap 'Alles was zählt' (RTL) sind 57 Prozent der Streamingnutzer zwischen 14 und 29 Jahre alt, während es vor dem Fernseher nur 12 Prozent sind.

TV treibt Streaming

Der Blick auf die Ergebnisse einzelner Formate zeigt, dass über die nonlinearen Angebote noch signifikante Nutzungszuwächse zu verzeichnen sind. Bei der Castingshow 'The Voice of Germany', die von ProSieben und Sat.1 ausgestrahlt wird, stiegen die Abrufe pro Ausgabe auf bis zu 330.000. Dabei wird die Nutzung der Bewegtbildangebote im Netz stark vom TV-Event getrieben. Das ergeben die Auswertungen der AGF zum zeitlichen Verlauf der Videoabrufe.

Als Gesellschafter der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) verantworten und finanzieren die Sendergruppen ARD, ProSiebenSat.1, Mediengruppe RTL Deutschland sowie ZDF die Messung der Nutzung von Bewegtbildinhalten auf unterschiedlichsten Endgeräten.


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vg 17.12.2014