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Vertrauen in die Europäische Union, Sorge um Migration

Das Vertrauen der europäischen Bürgerinnen und Bürger in die Europäische Union ist im Laufe dieses Jahres gestiegen. Eine Mehrheit (56 Prozent) sieht der Zukunft der EU optimistisch entgegen (pessimistisch: 37 Prozent). Laut der Eurobarometer-Umfrage haben 37 Prozent der Befragten Vertrauen in die EU, für die nationalen Regierungen sagen das 29 Prozent. Ein positives Bild von der EU hatten im November 39 Prozent der Befragten gegenüber 35 Prozent im vergangenen Juni. 37 Prozent hatten ein neutrales Bild, 22 Prozent ein negatives (im Juni noch 25 %) .

Größte Sorgen: Arbeitslosigkeit und Einwanderung

Unter den größten Sorgen der Befragten auf nationaler Ebene liegt die Arbeitslosigkeit mit 45 Prozent (EU28) an erster Stelle. Die Einwanderung gewinnt hier weiter an Bedeutung. Mit 24 Prozent steht sie jetzt bei den am häufigsten genannten Sorgen auf EU-Ebene an vierter Stelle, auf nationaler Ebene an dritter Stelle (18 %). In Deutschland (37 Prozent) ist sie wie in Großbritannien (38 Prozent) und Malta (57 Prozent) sogar die größte Sorge (EU-weit: 18 Prozent) der Befragten.

EU-Bürger glauben, das Wirtschaftslage stabil bleibt

Die Erwartungen an die Wirtschaft sind ziemlich unverändert: Mehr als einer von fünf Befragten (22 %) sieht den nächsten zwölf Monaten mit Optimismus entgegen, 45 Prozent dagegen erwarten keine Veränderung. Das heißt, sechs von zehn europäischen Bürgern sind der Meinung, dass die wirtschaftliche Lage sich nicht verschlechtern wird. 44 Prozent glauben, dass die Beschäftigungskrise ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, etwas weniger als der Anteil der Befragten, die meinen, das Schlimmste steht noch bevor (46 %).

Die positive Einstellung zum Euro ist unverändert (56 % in der EU, 67 % im Euro-Raum). Die Zustimmung zur einheitlichen Währung hat in 18 Mitgliedstaaten zugenommen, am auffälligsten in Litauen (63 %, +13), das am 1. Januar 2015 dem Euro-Raum beitritt, und in Lettland (74 %, +6).

Unterstützung für die Schwerpunkte der Juncker-Kommission

Die Eurobarometer-Herbstumfrage ist die erste EU-weite Meinungsbefragung seit dem Amtsantritt der Juncker-Kommission am 1. November 2014. Deren politische Schwerpunkte finden Unterstützung: Beim Thema Investitionen in der EU sprechen sich über 60 Prozent der Befragten dafür aus, Investitionen des Privatsektors mit öffentlichen Geldern auf EU-Ebene zu fördern. 73 Prozent der Europäerinnen und Europäer befürworten eine gemeinsame Energiepolitik der EU-Mitgliedstaaten. Eine Mehrheit (52 Prozent) hält den Binnenmarkt (Freizügigkeit, freier Verkehr von Waren und Dienstleistungen innerhalb der EU) für eine der größten Leistungen der EU, nach der Friedensstiftung unter den Mitgliedstaaten (56 Prozent). Für den Bereich Migration wünschen sich 71 Prozent der Europäerinnen und Europäer eine gemeinsame europäische Migrationspolitik.

Die Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2014 wurde vom 8. bis 17. November 2014 in Direktbefragungen durchgeführt. Insgesamt wurden 32.598 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten sowie den Kandidatenländern befragt.


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vg 17.12.2014