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Generation Y: Ansprüche europäischer Akademiker ähneln sich

Die grundlegenden Einstellungen der 18- bis 32-jährigen Akademiker zum Arbeitsleben ähneln sich in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Spanien. Das ergab eine Vergleichsstudie des Marktforschungsinstituts Facit Research im Auftrag der Unternehmensberatung Consulting Cum Laude. Im Rahmen der Online-Studie wurde eine Stichprobe von je 1.000 Personen in den jeweiligen Ländern befragt. Die Zielgruppe sind Akademiker im Alter von 18 bis 32 Jahren, davon 33 Prozent Studenten, 33 Prozent Absolventen, 33 Prozent junge Berufseinsteiger.

Laut Studie hat die wirtschaftliche Situation in den vier Ländern  keinen erkennbaren Einfluss auf die Werte der Generation Y. Trotz einer Arbeitslosigkeit von rund 24 Prozent sind in Spanien eine angemessene Work-Life-Balance und eine gute Arbeitsatmosphäre die wichtigsten Anforderungen der Generation Y an einen Arbeitgeber. Die Arbeitsplatzsicherheit folgt in Spanien erst an dritter Stelle und ist der jungen Generation damit sogar etwas weniger wichtig als ihren deutschen Altersgenossen.
 
"Aufgrund des internationalen Vergleichs können wir davon ausgehen, dass die Anforderungen der Generation Y an Arbeitgeber sehr stabil sind", sagt Roman Diehl, Geschäftsführer von Consulting Cum Laude. "Es ist deshalb ein Trugschluss zu denken, die 'verwöhnte' Generation Y werde im nächsten Abschwung schon zur Vernunft kommen und ihre hohen Ansprüche aufgeben. Dieser falschen Hoffnung sollten sich Unternehmen nicht hingeben."

Deutsche sind anspruchsvoller, konsequenter und sicherheitsorientierter

Die Deutschen haben im Vergleich zu ihren europäischen Altersgenossen besonders hohe Ansprüche an die Arbeitsplatzqualität. Dies gilt sowohl für das Arbeitsklima als auch für die Führungskultur: Anerkennung der Leistungen durch die Vorgesetzten ist jungen Deutschen deutlich wichtiger als im Durschnitt aller Länder (53 % vs. 41 %). Dass Vorgesetzte ihre Ideen aufnehmen und ernst nehmen ist für die Generation Y in Deutschland ein entscheidender Motivationsfaktor (49 % vs. 40 %).

Eine angenehme Arbeitsatmosphäre ist im Unterschied zu allen andern Ländern das wichtigste Kriterium für die Beurteilung eines Arbeitgebers (ES: Platz 2, NL Platz 3, UK Platz 4). Dementsprechend sind die Deutschen auch besonders harmoniebedürftig: 80 Prozent sagen, dass sie in einem harmonischen Arbeitsumfeld am besten arbeiten können (Durchschnitt andere Länder: 65 %).

Deutlich höhere Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit


Genau diese Ansprüche an einen attraktiven Arbeitsplatz scheinen von der Wirklichkeit der Unternehmen in Deutschland noch besonders weit entfernt zu sein: Bei den Gründen für einen Jobwechsel rangieren eine mangelnde Wertschätzung durch den Arbeitgeber (64 % vs. 46 %) und eine schlechte Arbeitsatmosphäre (5 6% vs. 41 %) in Deutschland deutlich höher als in den anderen Ländern. Die jungen Deutschen zeigen damit eine hohe Bereitschaft, ihre Vorstellungen von einem guten Arbeitsplatz konsequent zu verfolgen und deswegen gegebenenfalls auch zu kündigen.

Die hohen Ansprüche der jungen Deutschen an Arbeitsklima und Führungskultur gehen einher mit einem im europäischen Vergleich hohen Sicherheitsbedürfnis. Ein Leben frei von finanziellen Sorgen hat in Deutschland einen besonders hohen Stellenwert (79 % vs. 69 %) und auch die Verknüpfung von persönlichem Erfolg mit finanzieller Sicherheit ist stärker ausgeprägt (71 % vs. 63 %).Vor diesem Hintergrund nehmen die Deutschen Durststrecken in der Arbeit auch eher hin, ohne gleich zu kündigen. Wenn der Job keinen Spaß mehr macht, sind 55 Prozent bereit, erst einmal die Zähne zusammenzubeißen und selbst an einer Verbesserung der Situation zu arbeiten. Der Durchschnitt der anderen Länder liegt bei nur 47 Prozent.

Generation Y mit geringem Interesse an Selbständigkeit

Besonders gering ist in Deutschland der Wunsch nach Selbständigkeit ausgeprägt. Zwar strebt auch im europäischen Ausland eine deutliche Mehrheit einen Job als Angestellter an, doch nirgendwo stößt das Risiko, als Unternehmer Verantwortung zu übernehmen, auf so viel Ablehnung wie in Deutschland. Nur 22 Prozent der Deutschen streben eine berufliche Selbständigkeit an, im Durchschnitt aller Länder liegt die Quote bei immerhin 33 Prozent.


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rh 18.03.2015