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Unternehmen planen Einstellungen im dritten Quartal

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist mit 42,5 Millionen Menschen so hoch wie nie zuvor - und wie die quartalsweise erscheinende Manpower-Studie zeigt, bleibt die Beschäftigungssituation auch in den Sommermonaten stabil. Acht Prozent der 1.000 hierzulande befragten Arbeitgeber planen Neueinstellungen bis Ende August, nur zwei Prozent rechnen mit Entlassungen. In sieben von neun untersuchten Wirtschaftssektoren und allen Regionen Deutschlands wollen mehr Arbeitgeber einstellen als entlassen. Übergreifend halten 88 Prozent der Unternehmen ihre Belegschaft auf gleichbleibendem Niveau.

Süden zeigt schwächste Einstellungsbereitschaft seit 2009

Dabei gibt es regionale Unterschiede: In den als wirtschaftsstark bekannten südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern ist die Einstellungsbereitschaft deutlich gesunken. Der saisonal bereinigte Saldo fällt im Süden von +6 im Vorquartal auf nur noch +1 Punkt im dritten Quartal und damit den geringsten Wert seit 2009. Hier sind mit fünf Prozent auch die meisten Entlassungen geplant.  

Dagegen verläuft die Entwicklung in Ostdeutschland und Berlin positiv, so die Manpower-Studie: In der Hauptstadt steigt der Saldo von +2 im Vorquartal auf +7 Punkte. Jede zehnte Firma plant Neueinstellungen, keine einzige Entlassungen. Auch die Arbeitgeber in den übrigen ostdeutschen Bundesländern rechnen mit Spitzenwerten für diesen Sommer. Im gesamten Osten steigt der Saldo innerhalb eines Quartals von +2 auf +5. Auch im Vergleich zum Vorjahr lag er noch bei +1.

Auch im Ruhrgebiet sind die Unternehmen einstellungsfreudiger als im Süden, die Region verbessert sich von +2 auf +6 Punkte - und das, obwohl sich die Aussichten im Bergbau von +8 auf -8 Punkte verschlechtert haben. Auch im öffentlichen Bereich sinkt der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick von +6 Punkte auf +1 Punkt. Eine leichte Eintrübung um 1 Punkt gibt es auch in der Landwirtschaft. In allen anderen sechs untersuchten Wirtschaftszweigen sind die Aussichten stabil oder haben sich verbessert.

Gute Jobaussichten bei Dienstleistern und Logistik

Die besten Jobaussichten für die kommenden Monate gibt es laut Manpower-Studie bei Banken, Versicherungen und unternehmensnahen Dienstleistungen. Hier kletterte der Saldo von +8 wieder auf +11 Punkte. Auch der Bereich Verkehr und Telekommunikation, zu dem etwa die Bereiche Personentransport, Zustelldienste, Touristik und Mobilfunkanbieter zählen, bleibt stark. Der Saldo liegt dort wie im zweiten Quartal bei +10 Punkten und damit dem stärksten Wert seit Ende 2012. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei +2.

EU-Arbeitsmärkte profitieren von der Finanzpolitik der EZB

Auch in anderen europäischen Ländern folgen auf positive Konjunktursignale Neueinstellungen. In 23 von 24 untersuchten Ländern der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kurz EMEA sind mehr Neueinstellungen als Entlassungen geplant. So steigt der Netto-Beschäftigungsausblick in Frankreich von +1 wieder auf +4 Punkte an. Vor allem in der Luftfahrtindustrie sind Fachkräfte wieder stärker gefragt. Damit scheint die Tiefpunktphase der vergangenen drei Jahre nach einem Ausreißer im zweiten Quartal mit nur +1 Punkt nun doch beendet zu sein. Große Sprünge beim Wachstum trauen Ökonomen dem Nachbarland jedoch noch nicht zu - ein zweiter europäischer Jobmotor ist damit nicht in Sicht.

Europas Sorgenkind bleibt Italien, das einzige Land mit einem negativen Netto-Beschäftigungsausblick, und das seit nunmehr fünf Jahren in Folge. Mit einem Saldo von nur noch -4 Punkten ist aber auch hier ein leichter Aufwärtstrend festzustellen. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal lag der Wert noch bei -6, Ende 2013 sogar bei -14 Punkten. Griechenland schwächelt nach einer Erholung im zweiten Quartal leicht, hier fällt der Netto-Beschäftigungsausblick von +10 auf +7. Auch Spanien fällt erneut auf +1 Prozent zurück nach +4 Prozent im zweiten Quartal.

Die ManpowerGroup veröffentlicht jedes Quartal das 'Manpower Arbeitsmarktbarometer'. Dafür werden über 65.000 Arbeitgeber in 42 Ländern zu ihren Einstellungs- und Entlassungsplänen im jeweils kommenden Quartal befragt.


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vg 09.06.2015