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Handel & Konsumgüterbranche suchen Wachstumschancen

Die Handels- und Konsumgüterlandschaft befinden sich im Umbruch - hierzulande und weltweit. "2015 war ein Jahr der Mega-Deals zu Rekordpreisen, vor allem in China", so Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney. "Jetzt ist Ernüchterung eingekehrt und das Kapital zieht wieder nach Westen. Gesucht ist gute Qualität zu vernünftigen Preisen. Westeuropa und die USA werden damit in den nächsten Monaten zum wichtigsten Anlagemarkt weltweit."

Das ist das Ergebnis der Studie zum M&A-Geschehen in der internationalen Konsumgüter- und Handelsbranche, die die Managementberatung vorgelegt hat. Sie basiert auf der Analyse von mehr als 1.000 internationalen Transaktionen im Zeitraum von 2005 bis 2015 sowie auf einer Top-Management-Umfrage zu Herausforderungen und Zukunftstrends.

Weltweit Fusionen und Übernahmen im Umfang von 365 Mrd. Dollar

Der Studie zufolge gab es in der Branche im vergangenen Jahr weltweit Fusionen und Übernahmen im Umfang von 365 Mrd. Dollar. Das All-Time-High aus dem Jahr 2008, in dem das globale Transaktionsvolumen unter Konsumgüter- und Handelskonzernen bei 502 Mrd. Dollar lag, wurde damit zwar verfehlt, trotzdem sind die Aktivitäten seit 2010 kontinuierlich gestiegen, von 2014 auf 2015 sogar um 26 Prozent.

Für die nächsten Monate prognostiziert die Untersuchung einen weiteren Anstieg: 48 Prozent der befragten Top-Manager gehen davon aus, dass die M&A-Aktivität in den USA zwischen zehn und mehr als 20 Prozent zunimmt, für Westeuropa erwartet dies gut ein Drittel.

"Der Konsolidierungsdruck in der Branche bleibt hoch", sagt Markus Stricker, Leiter des europäischen Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie bei A.T. Kearney. "Die Unternehmen müssen wachsen, um die Erwartungen von Analysten und Investoren zu bedienen." Neben organischem Wachstum setzten dabei auch deutsche Konzerne immer öfter auf Fusionen und Übernahmen. Einige hätten derartige Schritte für die nächste Zeit bereits angekündigt, darunter Henkel, Metro und Rewe.

Investitionen in neue Technologien als strategische Wachstumsoption

Vor allem Investitionen in neue Technologien gelten als wichtige strategische Wachstumsoption. Im Zentrum stehen dabei weniger klassische E-Commerce-Konzepte, weil der Konkurrenzdruck hier durch etablierte Online-Händler wie Amazon und Zalando bereits groß ist.

Attraktiv sei allerdings der Zukauf neuer Technologien über Start-ups. So baut unter anderem Bosch seine Beteiligungen seit einiger Zeit massiv aus, so die Studienautoren. Schon jetzt sei das Traditionsunternehmen über seine Venture Capital-Tochter an 30 Start-ups in Europa, Israel, Singapur und den USA beteiligt und erschließe sich so den Zugang zu neuen Schlüsseltechnologien und künftigen Wachstumsmärkten. Tengelmann Ventures investiere ebenfalls in junge Unternehmen aus den Bereichen E- und Social Commerce und zähle mit Beteiligungen an mehr als 50 Unternehmen zu den führenden Venture Capital-Investoren in Deutschland.

Die aktuelle M&A-Studie von A.T. Kearney bestätigt diesen Trend: 84 Prozent der Befragten nennen darin herausragende Kompetenzen im Bereich Digitalisierung und E-Commerce als wichtigstes Anforderungskriterium an potenzielle Übernahmekandidaten. 




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vg 09.05.2016