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Zweifel am Bachelor, Vertrauen in Nebenjobs mit Fachbezug

Der Bachelor ist aus Sicht der überwiegenden Zahl der Studierenden lediglich ein akademisches Teilziel auf dem Weg zu höheren Graden. Nur 9,5 Prozent wollen den Berufseinstieg direkt nach dem Bachelor angehen. Dementsprechend liegt die Zahl derjenigen Studierenden, die den Master als höchsten individuellen Hochschulabschluss anvisieren, mit 60,4 Prozent ungleich höher. Statistisch auf Augenhöhe mit dem Bachelor ist nur das Staatsexamen, das 7,1 Prozent der Studierenden anvisieren.

Das zeigt die Studienreihe 'Fachkraft 2020' von Studitemps und dems Department of Labour Economics der Maastricht University, für die seit 2012 bundesweite Befragungen unter deutschen Studierenden durchgeführt werden. Die Ergebnisse der 5. und 6. Erhebung wurden nun veröffentlicht. Seit 2012 werden halbjährlich jeweils über 20.000 Studenten befragt - für die fünfte und sechste Befragungswelle waren es im September 2014 und April 2015 knapp 50.000. Inhaltlich bezogen sich die Fragen auf die allgemeine und wirtschaftliche Lebenssituation der Studenten sowie auf die beruflichen Perspektive.

Lohndifferenzen bei Studentenjobs: Hamburg top, Thüringen flop

Beim Blick auf die durchschnittlichen studentischen Stundenlöhne in den 16 Bundesländern lassen sich aktuell teils starke Unterschiede identifizieren. Das diesbezüglich auf dem letzten Platz rangierende Thüringen liegt mit 8,67 Euro pro Stunde ganze 10,3 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 9,66 Euro, Spitzenreiter Hamburg (10,50 €) hingegen 8,7 Prozent darüber. Neben Hamburg überschreiten nur zwei weitere Länder die 10-Euro-Marke: Hessen mit 10,16 Euro und Bayern (10,09 €).

Berufseinstieg: Künstler, Sprachler & Kulturwissenschaftler pessimistisch

Die Erwartungen unterscheiden sich je nach Fachbereich deutlich. Mehr noch als Studierende der im Zuge des Fachkräftemangels in den Fokus gerückten MINT-Fächer sehen angehende Absolventen im Bereich Medizin / Gesundheitswissenschaften (12,9 %) dem beruflichen Einstieg mit Optimismus entgegen. Besonders große Schwierigkeiten im Hinblick auf den Berufseinstieg erwarten hingegen Studentinnen und Studenten der Fächer Kunst und Musik (46,1 %) sowie der Sprach- und Kulturwissenschaften (45,7 %).

Nebenjob mit Fachbezug: Positiver Einfluss auf die Jobsuche erhofft

Hochschüler, die während ihres Studiums einer Nebentätigkeit mit konkretem Bezug zum Studium nachgehen, rechnen in lediglich 25,6 Prozent der Fälle mit anfänglicher Arbeitslosigkeit. Bei fachfremden Beschäftigten liegt der Anteil mit 31,7 Prozent deutlich höher. Steht die Tätigkeit inhaltlich in Zusammenhang mit sowohl dem studierten Fach als auch einer zuvor absolvierten Berufsausbildung, ist die Sorge vor Problemen am Übergang von Studium zu Beruf am geringsten ausgeprägt (21,2 %).

Erwartetes Einstiegsgehalt nach Branchen

Das anfängliche postgraduelle Brutto-Jahresgehalt wird je nach Zielbranche sehr unterschiedlich eingeschätzt. An der Spitze der Branchen liegt hier mit 46.859 Euro die Steuerberatung, während im Messewesen mit 31.462 Euro am wenigstens Einstiegsgehalt erwartet wird.


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vg 22.06.2016