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Studie: Verbrauchervertrauen sinkt leicht in Deutschland

Das Verbrauchervertrauen in Deutschland musste im zweiten Quartal 2015 einen leichten Dämpfer hinnehmen. Der Verbrauchervertrauensindex von Nielsen ist von 100 Punkten im ersten Quartal auf 97 Punkte im zweiten Quartal zurückgegangen. Im europäischen Vergleich rutscht Deutschland damit nach den ersten sechs Monaten des Jahres von Platz zwei auf Platz vier – hinter Dänemark (112), Großbritannien (99) und die Schweiz (98).

Für den Index hat Nielsen mehr als 30.000 regelmäßige Internetnutzer in 60 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Jobaussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Bereitschaft der Deutschen ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate.

Verbrauchervertrauen in Europa auf dem höchsten Stand seit 5 Jahren

Das Verbrauchervertrauen in Europa setzt sein kontinuierliches Wachstum fort und ist im vergangenen Quartal um zwei Punkte gestiegen. Damit ist der Verbrauchervertrauensindex für Europa mit 79 Punkten auf dem höchsten Stand seit 2010.

Deutsche bei Jobaussichten außergewöhnlich optimistisch

59 Prozent der deutschen Verbraucher beurteilen laut Nielsen ihre Jobaussichten als gut oder sehr gut. Obwohl dieser Wert im Vergleich zum ersten Quartal (60 %) leicht zurückgegangen ist, liegt er fast doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt (gut und sehr gut: 31 %). Damit steht Deutschland im europäischen Vergleich bei diesem Aspekt ganz vorne.

Über die Hälfte der Deutschen bewertet finanzielle Situation gut


Ihre persönliche finanzielle Situation bewerten 52 Prozent als gut bis sehr gut (Q1 2015: 53 %), so ein weiteres Ergebnis. Damit ist Deutschland im europäischen Vergleich bei der Einschätzung ihrer persönlichen Finanzen von Platz vier im ersten Quartal auf Platz sieben im zweiten Quartal gerutscht.

Die Deutschen liegen mit diesem Wert immer noch klar über dem europäischen Durchschnitt von 40 Prozent. Laut Nielsen wirkt sich dieser leichte Rückgang bei der Einschätzung der finanziellen Situation aber auch auf die Bereitschaft der Deutschen aus, Geld auszugeben. Während im ersten Quartal noch 51 Prozent der Befragten angaben, dass die kommenden zwölf Monate eine gute oder sogar sehr gute Zeit für Anschaffung seien, ist dieser Wert in den vergangenen Monaten um sieben Prozentpunkte auf 44 Prozent gefallen. Im europäischen Durchschnitt ist die Bereitschaft zum Geldausgeben hingegen leicht gestiegen (Q1 2015: 31 %; Q2 2015: 32 %).

Deutsche geben ihr Geld am liebsten für neue Kleidung und Urlaub aus

Nach Abzug ihrer Lebenshaltungskosten geben die Deutschen Geld, das sie über haben – wie im Vorquartal – am liebsten für neue Kleidung (43 %) oder für Urlaub (35 %) aus. Erst an dritter Stelle folgt das Sparen (25 %). Im europäischen Durschnitt sieht die Reihenfolge anders aus: 34 Prozent geben an, dass sie ihr Geld sparen. Der Kauf von neuer Kleidung (31 %) und die Investition in den Urlaub (30 %) folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Gleichzeitig steigt laut Nielsen die Zahl der Verbraucher, die unentschlossen sind, was sie mit ihrem Geld machen sollen, das sie zur freien Verfügung haben. Gaben im ersten Quartal nur zwei Prozent der Verbraucher an, dass sie sich nicht entscheiden können, was sie mit ihrem verfügbaren Geld machen sollen, steigt dieser Wert im zweiten Quartal auf sechs Prozent und liegt damit über dem europäischen Durchschnitt (Q2 2015 Europa: 4 %). Weitere Studienergebnisse: 17 Prozent der Deutschen geben im zweiten Quartal an, nach Abzug der Lebenshaltungskosten kein Geld übrig zu haben (Q2 2015 Europa: 21 %). In den ersten drei Monaten des Jahres lag dieser Wert bei nur 14 Prozent.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bewerten die deutschen Verbraucher jedoch weiterhin positiv. Nur 35 Prozent der Befragten finden, dass sich Deutschland aktuell in einer Rezession befindet.

Gesundheit ist die Hauptsorge der Deutschen

Die Hauptsorge der Deutschen im zweiten Quartal ist ihre Gesundheit. Auf dem zweiten Platz folgt die Sorge um steigende Nebenkosten, die im ersten Quartal noch an sechster Stelle stand. Die Angst der deutschen Verbraucher vor dem internationalen Terrorismus ist in den vergangenen drei Monaten zurückgegangen. Gleichwohl bleibt der Terrorismus die drittgrößte Sorge der Deutschen.


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rh 03.08.2015