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Studie: Nachhaltiger Kulturwandel in Firmen kaum erzwingbar

Nachhaltige Veränderungen finden nicht unter Zwang statt. Das originäre Bedürfnis muss aus dem Business heraus entstehen. Beispiel Finanzbranche: Neue regulatorische Vorgaben des Gesetzgebers zwingen Banken, ihre Geschäfte stärker auf die Kunden auszurichten. Diese Kundenorientierung haben die Bankhäuser in ihren Wertesystemen verankert. Rund die Hälfte der
Führungskräfte nimmt das Wertesystem als Grundlage ihrer Überzeugung und etwas weniger als die Hälfte der Mitarbeiter leben die Werte. Aber nur 33 Prozent der Banken stimmen voll und ganz zu, dass die Werte für Kunden erlebbar sind. Das ergab das aktuelle Change-Barometer der Mutaree GmbH unter 283 Teilnehmern aus der Bankbranche.

Nur 20 Prozent der Teilnehmer bestätigen, dass wertkonformes Verhalten in ihrer Bank honoriert wird. Über die Hälfte der Befragten geben an, dass solch eine Honorierung für sie nicht zutreffend ist und dass in ihrem Haus noch keine Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt ist. Gründe, warum wertekonformes Verhalten nicht honoriert wird, reichen von Defiziten im Zielsystem – seien es keine oder unpassende diesbezügliche Ziele – bis hin zu Diskrepanzen zwischen Theorie, also der offiziellen Darstellung der Werte, und der Praxis des täglich gelebten Verhaltens.

„Die Bankbranche ist ein gutes Beispiel dafür, wie Zwang gute Absichten fehlleiten kann. Viele Banken haben aufgrund regulatorischer Vorgaben Wertesysteme etabliert, deren tatsächliche Wirkung und Relevanz zweifelhaft und nur bedingt nachhaltig sind. Die Werte sind in der täglichen Praxis vieler Banker noch nicht richtig angekommen und daher für die Kunden nicht immer erlebbar. Der gut gemeinte Kulturwandel kann nur durch ein einheitliches Werteverständnis und durch gezieltes Change Management nachhaltig verankert werden“, meint Mutaree-Geschäftsführerin Claudia Schmidt. „Dass nur ein Fünftel der Befragten für wertekonformes Verhalten belohnt wird, ist wirklich wenig. Aber dass über die Hälfte der Befragten angibt, dass das Thema für sie nicht zutreffend ist und in ihrem Haus bis dahin keine Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt ist, sollte hinterfraget werden. Hier besteht extremer Nachholbedarf."



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tor 04.08.2015