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Deutsche gehen gerne zur Arbeit

Die Stimmung unter den deutschen Arbeitnehmern ist derzeit positiv. Die allermeisten Erwerbstätigen sind mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden – und dies unabhängig von der konjunkturellen Lage, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ergab. Die Untersuchung stützt sich auf Daten des von TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag des DIW Berlin erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), die bis ins Jahr 2013 reichen.

Wer unzufriedener ist, wechselt häufiger den Job

Nur jeder achte Erwerbstätige hatte demnach 2013 angegeben, eher unzufrieden mit seinem Job zu sein. Dazu zählten vor allem Leiharbeiter und Arbeitslose, die einen Job von maximal 15 Stunden pro Woche ausüben. Unzufriedene Arbeitnehmer haben dabei laut DIW Berlin zwischen 2010 und 2013 eher den Job gewechselt als die, die nichts zu bemängeln hatten. Die meisten von ihnen gaben hinterher an, zufriedener zu sein. Das galt allerdings auch für manche vormals Unzufriedene, die sich trotzdem keinen neuen Arbeitsplatz gesucht haben.

Persönliche Eigenheiten beeinflussen die Arbeitszufriedenheit

Auch die Persönlichkeit übt laut Studie einen messbaren Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit aus. Unter den Unzufriedenen sind demnach relativ häufig Personen, die angeben, oft ängstlich oder häufig ärgerlich zu sein, die sich vergleichsweise selten glücklich fühlen und die laut eigenen Angaben weniger optimistisch in die Zukunft schauen. Ein weiterer Faktor für das Ausmaß der Zufriedenheit ist, inwieweit ein Erwerbstätiger das Gefühl hat, für seine Arbeit gerecht entlohnt zu werden. Doch selbst von denen, die 2013 auf einen Bruttostundenlohn von weniger als 8,50 Euro (dem heutigen Mindestlohn) kamen, war auch nur jeder Achte mit dem Job unzufrieden.

Keine Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland

Während die Arbeitszufriedenheit Anfang der 1990er-Jahre in Ostdeutschland wegen der Umbruchsituation deutlich niedriger ausfiel als im Westen, lässt sich ein solches Gefälle heute nicht mehr feststellen. "Es zeigen sich kaum Unterschiede im Ausmaß der Zufriedenheit zwischen den Geschlechtern, zwischen den Beschäftigten in West- und Ostdeutschland sowie zwischen den verschiedenen Altersgruppen", sagt DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke.

Ebenfalls keine großen Unterschiede gebe es hinsichtlich der Qualifikationsanforderungen, die der Job verlangt, oder ob an den Wochenenden oder nachts gearbeitet werden muss. Es offenbart sich laut DIW Berlin ein Maß der Zufriedenheit mit der Arbeit in Deutschland, das seit 20 Jahren fast unverändert anhält.



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vg 05.08.2015