ANZEIGE

ANZEIGE

Second Screen: 36 % informieren sich über beworbene Produkte

Das Web gewinnt als Übertragungsweg für Bewegtbildinhalte immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden insgesamt 17 Prozent der im Internet verbrachten Zeit für die Nutzung von Videoinhalten verwendet, 2014 waren es erst zwölf Prozent. Die Hälfte aller 14- bis 64-Jährigen schaut mindestens einmal pro Monat Videoclips, Filme oder Serien im Netz an. Insbesondere die Jüngeren schätzen das von Sendezeiten unabhängige Aufrufen von Bewegtbild: 77 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 51 Prozent der 30- bis 49-Jährigen sehen mindestens einmal pro Monat Videomaterial online an. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es dagegen nur 28 Prozent. Das zeigt der TNS Convergence Monitor.

Lineare TV-Nutzung bleibt konstant

Gleichzeitig ist die Nutzung von linearem Fernsehen demnach in allen Altersgruppen konstant hoch. Nach Selbsteinschätzung der 14- bis 64-Jährigen sind es pro Tag 153 Minuten. Zählt man die Online-Videos dazu, wird pro Tag 171 Minuten Bewegtbild genutzt – fünf Minuten mehr als im Vorjahr. Die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sieht schon seit längerem weniger linear fern (derzeit 131 Minuten), wobei das Niveau ebenso dem der Vorjahre entspricht. Die lineare Fernsehnutzung leidet demnach laut TNS Convergence Monitor auch in dieser Altersgruppe nicht unter den vielfältigen Bewegtbildangeboten im Netz.

Besonders beliebt sind kurze Videos: 44 Prozent der 14- bis 64-Jährigen schauen sich mindestens einmal im Monat Videoclips an. Auch die kostenfreien Angebote der TV-Sender im Netz sind auf Erfolgskurs: Knapp ein Fünftel (18 Prozent) ruft regelmäßig ganze Fernsehsendungen im Internet ab. Kostenpflichtiges Video-on-Demand via Abo oder Einzelabruf ist im Vergleich noch von untergeordneter Bedeutung, verzeichnet aber deutliches Wachstum. Waren es 2012 nur zwei Prozent, die mindestens einmal im Monat Video-on-Demand gegen Gebühr nutzen, sind es aktuell sechs Prozent.

Tablets, Smartphones und internetfähige Fernseher treiben Entwicklung

Getrieben wird diese Entwicklung laut Studie von der zunehmenden Verbreitung von Tablets, Smartphones und internetfähigen Fernsehern. So werden kurze Videoclips besonders gerne auf mobilen Devices angeschaut: 44 Prozent der Tablet-Nutzer tun dies mindestens einmal pro Monat, bei den Smartphone-Nutzern sind es 38 Prozent. Wer einen internetfähigen Fernseher besitzt, nutzt diesen häufig auch für längere Videoinhalte: 28 Prozent der Smart TV-Nutzer rufen damit ganze Fernsehsendungen bei den Angeboten der TV-Sender ab, 14 Prozent nutzen kostenpflichtiges Video-on-Demand.

"Videoinhalte werden zunehmend on Demand über das Internet aufgerufen. Dieser Trend wird sich fortsetzen", sagt Ulrike Karg, Projektleiterin des TNS Convergence Monitor und Senior Consultant bei TNS Infratest. "Es weist aber nichts darauf hin, dass das klassische, lineare Fernsehen auf längere Sicht an Bedeutung verliert, auch nicht durch die verstärkte Nutzung von Notebook, Smartphone oder Tablet als Second Screen insbesondere in jüngeren Altersgruppen."

Nur 23 Minuten der Fernsehzeit entfallen auf Nutzung mit Second Screen

So nutzen mittlerweile 51 Prozent der 14- bis 29-Jährigen parallel zum Fernsehen das Internet, 81 Prozent davon mit dem Smartphone. Insgesamt entfallen pro Tag nach Selbsteinschätzung der 14- bis 29-Jährigen aber nur 23 Minuten der Fernsehzeit auf Nutzung mit Second Screen. Zudem surft knapp die Hälfte der jüngeren Second Screen Nutzer mit Bezug zu der Sendung, die sie gerade im Fernsehen ansehen – meist auf Sozialen Netzwerken wie Facebook, so die Studie. 36 Prozent informieren sich laut der Untersuchung zeitgleich im Internet, wenn in der Werbung ein interessantes Produkt gezeigt wird, jeweils ungefähr ein Drittel vertieft online die im Fernsehen gesehenen Inhalte und hat mehr Spaß beim Fernsehen, wenn es sich online über das Gesehene austauschen kann.

Für die Studie TNS Convergence Monitor wurden insgesamt 1.502 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren in Deutschland befragt. Die Befragung wurde in Form von persönlich-mündlichen Interviews (CAPI) von April bis Mai 2015 durchgeführt.


zurück

vg 27.08.2015