ANZEIGE

ANZEIGE

Chef sein kann krank machen

Führungskräfte haben ein erhöhtes Risiko für psychische Beschwerden. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie 'Psychische Gesundheit von Managern' der SRH Hochschule Heidelberg. Bundesweit wurden dafür 282 Führungskräfte verschiedener Branchen und Hierarchieebenen befragt. Sie gaben an, wie intensiv sie die tägliche Arbeit einschätzen und wie häufig sie gereizt sind oder Anzeichen von Burnout oder Depression bemerken.

Die Arbeitsintensität, das heißt in wenig Zeit viel leisten zu müssen, wird von Mitarbeitern in Führungspositionen laut Studie als größte Belastung empfunden. Gleichzeitig werde hohes Engagement im Job oft wenig anerkannt. Zum Beispiel fehlten regelmäßiges Feedback zur Arbeitsleistung oder Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. All das könne psychisch krank machen. "Auffällig in unserer Stichprobe war die überdurchschnittliche Häufung langfristiger, schwerwiegender Gesundheitsfolgen. Das sind vor allem depressive Symptome und emotionale Erschöpfung", sagt Prof. Dr. Andreas Zimber, der an der Fakultät für Angewandte Psychologie der SRH Hochschule Heidelberg lehrt und forscht. Um das zu vermeiden rät er Führungskräften, ihre Freizeit bewusst zu nutzen, um abzuschalten und sich zu erholen. Kurze stressige Phasen ließen sich so gut ausgleichen.

"In der betrieblichen Gesundheitsförderung werden Führungskräfte kaum berücksichtigt, obwohl sie eine zentrale Rolle für den unternehmerischen Erfolg spielen", sagt Prof. Zimber. Manager müssten zeitlich und mengenmäßig entlastet und von der Unternehmensspitze sowie von Kollegen auf gleicher Ebene unterstützt werden. Dabei gebe es kein Universalrezept. Es werde empfohlen, für Frauen und Männer sowie für verschiedene Führungsebenen und -persönlichkeiten individuelle Ansätze zu entwickeln, um die psychische Gesundheit zu fördern. Das lohne sich letztlich für alle Kollegen.

Die Studie wurde in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der United Leaders‘ Association (ULA) durchgeführt. Die Studie finden Sie hier.


zurück

vg 25.09.2015