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'Good Company Ranking': Top 3 sind Daimler, Bayer und SAP

Die DAX30-Unternehmen agieren grundsätzlich verantwortungsbewusst, aber dies ist noch ausbaufähig. Das ist die zentrale Erkenntnis des 'Good Company Ranking 2016', das vom Hamburger Beratungsunternehmen Kirchhoff Consult und der HHL Leipzig Graduate School of Management veröffentlicht wurde.

Im Rahmen des Corporate Social Responsibility (CSR)-Wettbewerb erhielten die 30 größten börsennotierten Gesellschaften Deutschlands für ihre Nachhaltigkeitsleistung im Durchschnitt nur 61,5 von 100 Punkten. Die höchsten Bewertungen erhielten Daimler (73,0), Bayer (71,9), SAP (71,8) Allianz (69,4) und BASF (68,0). Die niedrigsten Bewertungen erhielten RWE (54,3), ThyssenKrupp (53,9), Fresenius Medical Care (51,8), Fresenius (48,9) und Vonovia (45,2).

Erstmals auch Dienstleister unter den Top 5

Auf den Spitzenpositionen des diesjährigen Gesamtrankings dominieren Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie Vertreter der Chemie- und Pharmabranche. Anders als bei der letzten Ausgabe 2013 halten aber erstmals auch Dienstleister Einzug in die Top 5. Diese Neuordnung lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass diese Unternehmen inzwischen gezielt gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und die Beziehungen zu ihren Investoren systematisch pflegen, schreiben die Studienautoren.

Aufholbedarf beim Thema Mitarbeiter

In den einzelnen Bewertungskategorien überzeugen Daimler (Gesellschaft, Umwelt) sowie Allianz (Finanzielle Integrität) und E.ON (Mitarbeiter). In der Kategorie Mitarbeiter fällt allerdings erneut das allgemein niedrige Bewertungsniveau auf. So erhielt Spitzenreiter E.ON lediglich 13,6 von 20 Punkten. Das zeigt, dass die DAX-Unternehmen im Umgang mit ihrer wichtigsten Ressource immer noch großen Aufholbedarf haben.

"Fast alle DAX-Mitglieder haben sich mittlerweile die Themen Diversity, Inklusion und Frauenförderung auf ihre Fahnen geschrieben. Doch wenn es darum geht, ein echtes Normen und Wertesystem für die Belegschaft zu entwickeln oder ihre Personalarbeit mit belastbaren Zahlen zu untermauern, üben sie sich in unverbindlicher Zurückhaltung und verstecken sich hinter vagen Formulierungen", sagt Klaus Rainer Kirchhoff.

Nachhaltigkeitsengagement von Volkswagen zahlt sich aus

Von besonderem Interesse ist im diesjähigen Wettbewerb die Nachhaltigkeitsleistung von Volkswagen. Der krisengeschüttelte Automobilhersteller landete trotz der Manipulation von Emissionswerten bei einem Teil seiner Fahrzeugflotte im Gesamtranking auf Platz 11.

"Dieser Umweltskandal muss unzweifelhaft vollständig und vorbehaltlos juristisch aufgeklärt werden. Die kriminellen Handlungen einzelner Mitarbeiter sind entsprechend strafrechtlich zu verfolgen und die unternehmensinternen Compliance-Prozesse sind im Nachgang kritisch zu hinterfragen. Alles in allem stellen die Ereignisse aber nicht das ausgewiesene, jahrzehntelang erfolgreiche Nachhaltigkeitsengagement des Konzerns grundsätzlich in Frage", sagt Prof. Dr. Henning Zülch, HHL Leipzig Graduate School of Management.

Über die Studie

Die komplette Studie 'Good Company Ranking 2016' von Kirchhoff Consult und der HHL Leipzig Graduate School of Management ist hier veröffentlicht.

Konkret wurde für das 'Good Company Ranking 2016' die Nachhaltigkeitsleistung aller DAX30-Unternehmen auf Basis der Daten des Geschäftsjahres 2015 bewertet. Die Bewertung stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Edeltraud Günther (Technische Universität Dresden), Prof. Dr. Rüdiger Hahn (Universität Hohenheim), Prof. Dr. Christian Scholz (Universität des Saarlandes) und Prof. Dr. Henning Zülch (HHL Leipzig Graduate School of Management). Sie umfasste neben den gleichgewichteten Kategorien Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeiter auch den Bereich Finanzielle Integrität, der als Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Wirtschaften mit einer doppelten Gewichtung (40 %) in das Gesamtranking einfloss. Mittels des Financial Integrity Score, der sich aus der kombinierten Analyse der DAX30-Unternehmen in den Disziplinen Performance (60 %) und Disclosure (40 %) ergibt, wird ein Gütemaß für die Dimension Finanzielle Integrität ermittelt.


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vg 18.10.2016