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Managementmethoden: Verbesserungspotenzial in Deutschland

Mit dem konsequenten Einsatz Erfolg versprechender Managementmethoden könnten deutsche Unternehmen deutlich an Produktivität gewinnen. Verglichen mit Deutschland werden amerikanische Betriebe erfolgreicher gemanagt und die durchschnittliche Produktivität in Deutschland wäre um rund 1,5 Prozent höher, wenn die Managementmethoden in den vergangenen Jahren das US-Niveau erreicht hätten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von erstmals in dieser Form erfassten Daten hunderter deutscher Betriebe durch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Für den 'German management and organizational practices survey' (GMOP) befragten das IfW und das IAB gemeinsam mit dem infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) im Jahr 2015 Manager und Geschäftsführer von rund 1.900 Betrieben. Die Betriebe machten unter anderem Angaben zum Einsatz bestimmter Managementinstrumente hinsichtlich Leistungsmonitoring, Arbeitnehmeranreizen und Zielvorgaben für Arbeitnehmer.

Differenz zwischen den USA und Deutschland

Der Managementindex, der zwischen 0 und 1 liegen kann, ist demnach in Deutschland zwischen 2008 und 2013 von 0,50 auf 0,57 angestiegen. "Das bedeutet eine signifikante Verbesserung", erklärt die IAB-Forscherin Marie-Christine Laible. Ein Vergleich mit den USA zeigt jedoch, dass der Managementindex dort höher liege. Diese Schere habe sich im Fünfjahresvergleich auch nicht geschlossen. Zusätzlich sei zu beachten, dass sich die US-Daten auf die Jahre 2005 und 2010 beziehen, also drei Jahre vor den deutschen Daten. Gehe man davon aus, dass der Managementindex auch in den USA seit 2010 zugenommen hat, ist die Differenz zwischen den USA und Deutschland noch größer.

Deutschland bei Arbeitnehmeranreize und Zielvorgaben vorn

"Unter den Teilergebnissen ist bemerkenswert, dass Deutschland im Bereich der Arbeitnehmeranreize und Zielvorgaben sogar leicht vor den USA liegt", so Sandra Broszeit vom IAB. Weniger eingesetzt würden dagegen Managementinstrumente im Bereich des Sammelns und Nutzens von Daten bezüglich des Produktionsprozesses – wie zum Beispiel Messtafeln, dem Zugang zu gemessenen Produktionsdaten etc.

Erste Auswertungen der GMOP-Daten zeigen laut den Studienautoren, dass der Managementindex eng mit der betrieblichen Produktivität korreliert. Das geschätzte ökonometrische Modell zeigt, dass der Anstieg des Managementindexes zwischen 2008 und 2013 mit einem Anstieg der Arbeitsproduktivität um rund fünf Prozent einherginge, wenn alle anderen Faktoren konstant geblieben wären. Wäre der Managementindex auf das für 2010 gemessene Niveau der USA gestiegen, hätte das Produktivi-tätswachstum sogar noch rund 1,5 Prozent höher sein können.


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vg 18.10.2016