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Schweizer Luxusmarken mit Nachholbedarf im Digitalen

Luxusmarken haben noch Nachholbedarf bei der digitalen Integration, wie eine Vergleichsstudie des Instituts für Marketing der Universität St.Gallen zeigt. Für die Studie haben die Forscher die Websites und weiteren digitalen Aktivitäten von 25 Schweizer und 25 internationalen umsatzstarken Luxusmarken analysiert. Die Studienergebnisse zeigen, dass vor allem Schweizer Luxusmarken in digitalen Medien nicht optimal auf Kaufinteressenten vorbereitet sind. "Luxusmarken integrieren digitale Medien viel zu wenig mit bestehenden Marketing- und Verkaufskanälen", sagt Studieninitiator Prof. Dr. Marcus Schögel. "Gerade im direkten Kontakt und beim Kauf online oder offline werden die digitalen Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft."

Die Ergebnisse zeigen, dass Kunden aus der Schweiz oft vergebens nach Bestellmöglichkeiten suchen. Von den untersuchten internationalen Luxusmarken bieten 64 Prozent einen Online-Shop; bei den Schweizer Marken nur acht Prozent. Lieblingsprodukte lassen sich bei 60 Prozent der internationalen und 40 Prozent der Schweizer Luxusmarken auf Wunschlisten speichern.

Die Kontaktmöglichkeiten auf der Website beschränken sich oft auf die Service-Hotline oder Online-Formulare. Nur 14 Prozent der Luxusmarken laden explizit zum persönlichen Dialog ein, z.B. mit einem Live-Chat, Diskussionsforum oder Rückruf-Funktion.

Die Online-Offline-Integration der Verkaufskanäle ist zudem laut Studie noch gering. Zwar enthalten nahezu alle Websites einen Storelocator (98 %), aber nur wenige bieten Informationen zur Produktverfügbarkeit (8 %), die Möglichkeit zur Terminvereinbarung (12 %) oder zum Umtausch in der Filiale (10 %).

Drei digitale Ansätze von Luxusmarken

Allgemein identifiziert die Studie drei digitale Ansätze von Luxusmarken: 1) Interaktionsorientierte Strategie, vor allem bei Herstellern von Uhren und Kosmetik-/Pflegeprodukten; 2) Verkaufsorientierte Strategie mit eigenem Online-Shop, vorwiegend Anbieter von Luxus-Mode oder -Accessoires; 3) Kommunikationsorientierte Strategie, die unabhängig von der Branche klassische, einseitige Marketingansätze auf digitale Medien übertragen.

Die nur zögerliche digitale Integration führt Benjamin Berghaus, Leiter des Kompetenzzentrums für Luxusmanagement, auf den vermeintlichen Widerspruch zwischen dem exklusiven Anspruch von Luxusmarken und der offenen Mitmachkultur in digitalen Medien zurück. Für die Zukunft sieht er gerade in den neuen Interaktions- und Visualisierungsmöglichkeiten grosses Potenzial. Um Kunden statt technischen Spielereien einen aktiven Mehrwert zu bieten, mahnt aber auch er zu einer verstärkten Integration der digitalen Medien mit bestehenden Marketing- und Verkaufskanälen.

Die Studie finden Sie hier.


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vg 11.03.2016