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Große Mittelständler setzen stärker auf neue Technologien

In Deutschland gibt es eine digitale Zweiklassengesellschaft, denn Mittelständler nutzen Chancen der Digitalisierung unterschiedlich. Bei mehr als jedem zweiten Unternehmen (54 Prozent) spielen zwar digitale Technologien bereits jetzt eine große beziehungsweise mittelgroße Rolle für das eigene Geschäftsmodell. Allerdings gibt immerhin noch jedes fünfte Unternehmen an, dass sie gar keine Rolle spielen. Das dürfte sich ändern. Denn die Bedeutung digitaler Technologien wird künftig eher noch zunehmen: Mehr als jedes dritte (35 Prozent) Unternehmen geht davon aus, dass sie in den nächsten fünf Jahren deutlich zunehmen wird und 39 Prozent erwarten immerhin noch eine leichte Zunahme.

Allerdings gibt es auch Faktoren, die bei gut jedem dritten Unternehmen verhindern, verstärkt digitale Technologien zu nutzen. Jedes achte klagt über begrenzte finanzielle Möglichkeiten, jedes neunte über fehlendes Personal und jedes elfte hat nach eigenen Angaben nicht das nötige Know-how. Die Unternehmen, die heute schon digitale Technologien für ihr Geschäftsmodell nutzen, setzen sie vor allem in der Kundenbeziehung ein. 39 Prozent pflegen ihre Kundenbeziehungen ganz oder teilweise auf digitalem Weg. 33 Prozent haben mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet in ihre tägliche Arbeit integriert, und 23 Prozent wickeln Verkauf und Bezahlung online ab.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), für die 3.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt wurden.

Große Mittelständler setzen stärker auf Digitalisierung

Gerade bei den kleineren Mittelständlern bleibt das Potenzial laut Studie ungenutzt. Dabei können auch sie etwa durch flexible Produktion oder Vernetzung ihrer Produkte stark profitieren. Dennoch spielen digitale Technologien nur bei 43 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 30 Millionen Euro eine sehr große oder mittelgroße Rolle. In der Umsatzklasse zwischen 30 und 100 Millionen Euro liegt der Anteil bereits bei 59 Prozent und in der Umsatzklasse über 100 Millionen Euro sogar bei 63 Prozent.

Und auch in Zukunft wird sich an der unterschiedlichen Nutzung digitaler Technologien nicht viel ändern. Während lediglich 29 Prozent der kleineren Mittelständler von einer deutlich größeren Bedeutung in den kommenden fünf Jahren ausgeht, sind es bei den großen Unternehmen 46 Prozent.

Unternehmen in schwieriger Lage drohen Anschluss zu verpassen

Unternehmen, die sich aktuell in einer schwierigen Lage befinden, setzen deutlich seltener auf eine weitere Digitalisierung ihres Geschäftsmodells als Unternehmen mit guter Geschäftslage, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. So erwarten etwa nur 57 Prozent der Unternehmen mit schlechter Geschäftslage, dass die Bedeutung digitaler Technologien in den kommenden Jahren für sie zunehmen wird. Auf der anderen Seite sehen drei von vier Unternehmen mit guter Geschäftslage eine zunehmende Bedeutung für sich.

Noch scheint es zwar kaum einen Zusammenhang zwischen Digitalisierung und aktuellem Geschäftserfolg zu geben. So sagen etwas mehr als 20 Prozent der Unternehmen mit guter oder eher guter Geschäftslage, dass digitale Technologien eine sehr große Rolle spielen – bei Unternehmen mit eher schlechter oder schlechter Geschäftslage liegt der Anteil mit jeweils 17 Prozent nur geringfügig darunter.

Dienstleistung und Handel setzen am stärksten auf Digitalisierung

In den einzelnen Branchen ist die Nutzung höchst unterschiedlich. Für Unternehmen aus Dienstleistung und Handel haben digitale Technologien heute schon eine sehr große Bedeutung, und sie wird auch in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. 30 Prozent der Dienstleistungsunternehmen und 21 Prozent der Handelsunternehmen geben an, dass digitale Technologien für sie eine große Rolle spielen. Für 46 Prozent der Dienstleistungsunternehmen und 36 Prozent der Handelsunternehmen wird die Bedeutung noch deutlich zunehmen.

Zurückhaltend sind hingegen die Industrieunternehmen: In den Branchen Industrie/Verarbeitendes Gewerbe und Bau/Energie ist die Bedeutung digitaler Technologien nur für 16 Prozent beziehungsweise 14 Prozent der Unternehmen sehr groß. Und sie wird auch nur für 28 Prozent der Unternehmen aus Industrie und Verarbeitendem Gewerbe und 26 Prozent der Bau- und Energieunternehmen deutlich zunehmen.

Die Studie finden Sie hier.


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vg 14.03.2016