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Mobile first: So sind Kinder und Jugendliche im Web unterwegs

Kinder und Jugendliche in Deutschland sind immer früher, immer länger und immer mobiler im Netz unterwegs. Während 2014 noch 39 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen angaben, zumindest gelegentlich das Internet zu nutzen, ist es heute bereits rund die Hälfte (48 %). Auch die verbrachte Zeit im Internet stieg in diesem Zeitraum sprunghaft an, von elf Minuten 2014 auf heute 39 Minuten täglich. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den Acht- bis Neunjährigen aus. Hier steigerten sich die Werte der Internetnutzer auf 81 (2014: 76) Prozent. Die verbrachte Zeit im Internet hat sich dabei binnen drei Jahren fast verdreifacht von damals 16 auf heute 43 Minuten. Das geht aus einer Studie des Berliner Digitalverbands Bitkom hervor, für die 926 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren befragt wurden.

Mehr als ein Drittel der Sechs- bis Siebenjährigen nutzt ein Smartphone

Deutlich öfter als noch vor drei Jahren nutzen Kinder und Jugendliche demnach Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Während vor drei Jahren erst 20 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen ein Smartphone beziehungsweise Handy nutzten, sind es jetzt 38 Prozent, die Tablet-Nutzung stieg gar von 28 auf 64 Prozent. Über ein eigenes Smartphone verfügen 67 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen (2014: 50 %), ab zwölf Jahren gehört das Gerät dann für so gut wie alle Jugendliche zur Standardausstattung. Insgesamt betrachtet haben 87 Prozent der Kinder ab 10 Jahren ein eigenes Smartphone (2014: 79 %), beim Tablet sind es 33 Prozent (2014: 17 %).

"Der Medien- und Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen wird immer mobiler. Ins Internet 'zu gehen' ist den Kindern von heute völlig fremd, sie sind 'always on' – egal wo und egal wann", sagt Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. "Die Generation Y ist in die entstehende digitale Welt reingewachsen. Die Generation Z ist nun die erste Altersgruppe, die vom Kindesalter an mit digitalen Technologien aufwächst."

Smartphones sind hip, Computer werden unbeliebter

Das Smartphone wird bereits von den Jüngsten als mobiler Alleskönner eingesetzt. 88 Prozent nutzen es zum Telefonieren, es folgen Musik hören (83 %), Messenger (82 %), Kamera und Internet (je 78 %) sowie andere Anwendungen (61 %). Mehr als jeder Zweite (51 %) sagt, dass er sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen kann. Allerdings ist das Smartphone in jeder vierten Familie offenbar auch Grund zur Diskussion. So sagen 26 Prozent der Smartphone-Nutzer im Alter von 10 bis 18 Jahren, dass es zu Hause oft Streit gibt, weil das Handy zu viel genutzt wird.

Im Unterschied zum Smartphone werden stationäre und sperrigere Geräte wie Computer und Laptop immer unbeliebter, genauso wie Geräte ohne Internetzugang. Einen eigenen Fernseher haben beispielsweise nur noch 32 Prozent (2014: 41 %). Dafür wird der Smart TV immer beliebter: 2014 besaßen 7 Prozent einen Smart-TV, heute haben bereits 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen internetfähigen Fernseher. Im Internet wird aber zunehmend mobil gesurft. Während 2014 noch 46 Prozent mit dem stationären PC ins Internet gingen, sind es heute nur mehr 35 Prozent. Die Beliebtheit des Laptops zum Surfen sank im gleichen Zeitraum von 65 auf 49 Prozent. Tablet und Smartphone steigerten sich hingegen um 19 beziehungsweise 12 Prozentpunkte auf 48 und 77 Prozent.

Social Web: WhatsApp dominiert

Bei den sozialen Netzwerken und Messengern dominiert WhatsApp quer durch alle Altersgruppen: 72 Prozent der 10- bis 11-Jährigen nutzen den Chatdienst bereits. Bei den älteren Jugendlichen ab 14 Jahren ist es dann beinahe jeder (96 %). Auch die Beliebtheit anderer Netzwerke steigt mit zunehmendem Alter deutlich. YouTube nutzen etwa jeder zweite Zehn- bis Elfjährige (51 %) und drei Viertel aller 16- bis 18-Jährigen (76 Prozent) zumindest ab und zu auch aktiv. Die hohe Beliebtheit der Sozialen Netzwerke zeigt sich auch darin, dass bereits mehr als jeder Dritte (36 Prozent) sagt, dass der eigene Lieblingsstar ein YouTube-Star ist. Damit sind die sogenannten Social Influencer beliebter als Idole aus den klassischen Bereichen Sport (23 %) und Schauspiel (18 %).

"Die 'Generation Z' schafft sich ihre eigenen Idole. Social-Media-Stars wie Sami Slimani oder Dagi Bee faszinieren Teenager und haben ein Millionenpublikum", so Berg. Das haben inzwischen auch Unternehmen erkannt. Internetstars tauchen zunehmend im klassischen Marketing, etwa in TV-Werbespots und Magazinanzeigen auf.

Nicht nur das Phänomen Social-Media-Star profitiert vom "always on" der Jugendlichen, auch Streaming-Anbieter wie Spotify oder Deezer haben Zulauf. Musik hörten 2014 noch 59 Prozent der jungen Generation online, mittlerweile sind es 66 Prozent. Damit hat das klassische Musikhören von CDs nur noch einen minimalen Vorsprung von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Musikstreaming. Im Videobereich hat Streaming DVD und Blue-Ray bereits überholt.

Jugendliche sind vorsichtig mit eigenen Daten

Ihre Internetaktivitäten betrachten Kinder und Jugendliche recht reflektiert. 62 Prozent geben an, dass sie darauf achten, welche persönlichen Informationen sie über sich selbst ins Netz stellen. 54 Prozent sagen außerdem, dass sie darauf achten, welche Informationen, zum Beispiel Fotos oder Kommentare, über sie im Internet sichtbar sind.

"Die meisten Jugendlichen gehen im Internet sorgsam mit persönlichen Informationen um. Dazu trägt auch die aktive Einflussnahme der Eltern bei", sagte Berg. Sechs von zehn der befragten Kinder und Jugendliche sagen, dass ihre Eltern sie darum bitten, nicht zu viel Privates preiszugeben. Beinahe ebenso vielen (57 %) erklären die Eltern auch, was im Netz erlaubt ist und was nicht. Nur jeder Zehnte sagt, dass es die Eltern nicht kümmert, was er im Internet tut.



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rh 16.05.2017