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Medien: Digitalumsatz übersteigt erstmals analoge Erlöse

Das Onlinegeschäft entwickelt sich für viele Medienunternehmen immer mehr zur Haupteinnahmequelle. So erwirtschaftete die Musikindustrie im vergangenen Jahr mit Streaming, Downloads und Mobile Music insgesamt 10,7 Milliarden Dollar und konnte damit erstmals die Umsätze aus dem Verkauf physischer Tonträger (8,5 Milliarden Dollar) überholen. Außerdem wurden zum ersten Mal höhere Einnahmen mit Streamingangeboten als mit Downloads erzielt. Das ergab die Studie 'Global Entertainment and Media Outlook' der Beratungsgesellschaft PwC mit Sitz in Düsseldorf, für die Branchendaten aus 54 Ländern analysiert wurden.

Zeitungen erwirtschaften mehr Umsatz mit Vertrieb als mit Anzeigen

Eine Verlagerung der umsatzstärksten Geschäftszweige fand zudem auf dem Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt statt. So nahmen Zeitungsverlage 2016 mehr Geld mit dem Verkauf von Zeitungen als mit Anzeigen ein. Zu einem Umbruch wird es laut der Untersuchung auch auf dem Videomarkt kommen: Für dieses Jahr erwartet PwC, dass Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime erstmals höhere Erlöse generieren, als die Videoindustrie durch den Verkauf von DVDs und Blue-Rays einnehmen wird.

Zeitungen und Zeitschriften haben die stärksten Umsatzeinbußen

Für die kommenden Jahre gibt die Studie eine etwas verhaltene Prognose für die Medienbranche weltweit ab. So rechnen die Studienautoren bis 2021 nur mit einem jährlichen Wachstum von 4,2 Prozent. Die Vorhersagen für die deutsche Medienbranchen fallen mit einer jährlichen Zuwachsrate von 1,8 Prozent noch schwächer aus. Die Forscher erwarten die stärksten Rückgänge bei Zeitungs-, Zeitschriften und Buchverlagen. Für diesen Bereich wird eine Umsatzentwicklung von minus 0,7 bis minus 1,8 Prozent prognostiziert. Speziell der Werbemarkt soll nach Angaben vom PwC nur noch um 4,2 Prozent pro Jahr wachsen. In früheren Prognosen lag der Wert noch um einen Prozent höher.

Virtual Reality und E-Sports versprechen hohe Wachstumsraten

Die stärksten Wachstumsraten verzeichnen den Studienergebnissen zufolge in den nächsten Jahren Schwellenländer wie Indien (10,6 Prozent), Indonesien (9,6 Prozent) oder China (8,3 Prozent). Im Hinblick auf einzelne Teilbranchen der Medienindustrie sind nach Meinung von PwC nur noch junge Entwicklungen wie Virtual Reality (77,0 Prozent) oder E-Sports (21,7 Prozent) in der Lage, zweistellige Zuwachsraten zu erzielen. Dahinter folgen Internetvideos (11,6 Prozent), Internetwerbung (9,8 Prozent) und Videospiele (8,2 Prozent).





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mak 08.06.2017