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Vorstandsgehälter bei SAP, Merck und BMW steigen am meisten

Die Vorstände der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen verdienten 2016 durchschnittlich 3,376 Millionen Euro und damit ein Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die Gewinne der Unternehmen um ein Viertel zugelegt haben. 2015 waren die Vorstandsgehälter leicht gesunken, allerdings hatten auch die Unternehmen weniger Gewinn gemacht. Ein Grund für die Entwicklungen 2016: Der Trend zu Vergütungen, die stärker an langfristigem Erfolg geknüpft sind, hat sich fortgesetzt.

Dies zeigt die jährliche Studie der Deutschen Schutzvereinigung Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München (TUM). Nach wie vor verdienen die DAX-Vorstände demnach das 50-Fache ihrer Mitarbeiter. Auf ganz Deutschland bezogen sind die Bruttolöhne um 2,5 Prozent gewachsen.

Verdienst der DAX-Manager stärker an langfristigen Erfolg geknüpft

"Die moderate Gehaltsentwicklung der Vorstände hat uns überrascht, weil die operativen Gewinne der DAX-Unternehmen geradezu explodiert sind", sagt Prof. Gunther Friedl vom Lehrstuhl für Controlling der TUM. Der Studienleiter erklärt das Ergebnis mit der Umschichtung der einzelnen Bestandteile der Vergütungen: Die Vorstände bekamen weniger sogenannte variable Barvergütungen zugewiesen, die überwiegend an die Jahresbilanz geknüpft sind (minus 8 Prozent).

Die festgeschriebenen Grundgehälter wurden zwar – anders als im Vorjahr – nicht reduziert, stiegen aber nur um zwei Prozent. Dagegen legte der Wert der Aktien, Optionen und Anteilsrechte, die den Vorständen gewährt wurden, um 17,6 Prozent zu. Diese Art der Entlohnung gilt laut TUM als Anreiz, die Unternehmensführung am langfristigen Erfolg auszurichten, weil die eigenen Aktien dann wertvoller werden. Ihr Anteil liegt nun bei rund 27 Prozent der Gesamtvergütung. Er war im vergangenen Jahr bereits gestiegen, während die Unternehmen in der Zeit zuvor vor allem die Fixgehälter angehoben hatten – unabhängig vom Erfolg.

SAP-Vorstände verdienen am meisten

Am meisten verdienten 2016 die Vorstände von SAP mit durchschnittlich 5,77 Millionen Euro. Ihre Vergütung stieg um 163 Prozent. Es folgen Merck mit 5,16 Millionen Euro und BMW mit 4,71 Millionen Euro. Zuletzt waren die VW-Chefs mehrmals Topverdiener gewesen, ihre Vergütung sank aber um 33 Prozent auf 4,68 Millionen Euro.

Auch bei den Vorstandsvorsitzenden liegt SAP an der Spitze: Bill McDermott verdiente 13,77 Millionen Euro, gefolgt von VW-Chef Matthias Müller mit 9,62 Millionen Euro und Daimler-Manager Dieter Zetsche mit 7,72 Millionen Euro. Im Schnitt erhielt ein DAX-Vorstandsvorsitzender 5,52 Millionen Euro.


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vg 04.07.2017