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Inhaltsstoffe: Hinweise auf Produktvorderseite gewünscht

Wenn es um die Zutatenmengen und Aromen in Lebensmitteln geht, wünschen sich die deutschen Verbraucher mehr Hinweise auf der Produktvorderseite. Demnach wünschen sich zum Beispiel 83 Prozent, dass schon auf der Verpackungsvorderseite auf einen Aromazusatz hingewiesen wird. Wenn nur die Zutatenliste über geringe Mengen und den Zusatz von Aromen informiert, fühlen sich viele getäuscht. Das zeigt eine Studie der Universität Göttingen zusammen mit Zühlsdorf + Partner im Auftrag des Projekts Lebensmittelklarheit, für die über 1.200 Personen befragt wurden.

Einen positiven Einfluss auf eine Verringerung des Täuschungsempfinden hat demnach die Angabe des Zutatenanteils in Prozent auf der Schauseite, das heißt eine klare Benennung des Anteils der wertgebenden, werbewirksam dargestellten Zutat in Prozent.

Skepsis gegenüber Aromazusätzen

Natürlichkeit ist insgesamt ein überragendes Qualitätsargument für 86,7 Prozent der Verbraucher. Aromazusätzen stehen sie eher skeptisch gegenüber und würden es überwiegend bevorzugen, wenn der Geschmack aus Lebensmitteln und nicht aus einem zugesetzten Aroma kommt. Knapp 40 Prozent der Befragten achten beim Kauf bewusst auf zugesetzte Aromen.

Aromabegriffe werden oft falsch verstanden

Die Studie zeigt zudem, dass die gesetzlich definierten Aromabegriffe wie aromatisiert, natürliches Aroma oder Aroma so gut wie unbekannt sind und vielfach falsch verstanden werden. Die Befragten gehen oft davon aus, dass Aromen künstlich und überwiegend nicht aus echten Früchten hergestellt werden. Befragt nach ihrem Verständnis des Begriffs 'natürliches Himbeeraroma', gaben beispielsweise 44 Prozent an, dass das Aroma künstlich hergestellt worden sei. Tatsächlich muss natürliches Himbeeraroma aber zu mindestens 95 Prozent aus Himbeeren bestehen.

Misstrauen gegenüber Herstellern

Das Misstrauen der Verbraucher ist laut Studie groß. Selbst wenn sich etwa auf einem Joghurtbecher kein Hinweis auf Aromen findet, vermuten drei Viertel der Befragten (75 Prozent) Aromen im Produkt. 84 Prozent der Verbraucher glauben, dass Verpackungen die Lebensmittel oft besser darstellen, als sie in Wirklichkeit sind. Nur zehn Prozent haben Vertrauen in die Lebensmittelhersteller.

Die Studie finden Sie hier.

Projekt Lebensmittelklarheit

Das Projekt Lebensmittelklarheit ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und der Verbraucherzentralen. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Der vzbv fordert klare Hinweise auf der Produktvorderseite. "Informationen über Zutatenmengen und Aromen dürfen sich nicht im Kleingedruckten verstecken. Wenn Produkte mit exklusiven Zutaten werben, davon aber nur Mini-Mengen und zusätzlich Aromen drin sind, muss das klar und deutlich vorne auf der Verpackung stehen", sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.


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vg 06.09.2017