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BMW ist der profitabelste Autokonzern der Welt

Die größten Autokonzerne der Welt konnten ihren Gesamtabsatz im vergangenen Jahr zwar nur leicht – um 1,9 Prozent – steigern, der Umsatz stieg mit 5,8 Prozent aber deutlich stärker. Beim Gewinn schafften die 16 Konzerne sogar ein Plus von 12,4 Prozent. Die deutschen Autokonzerne erwiesen sich dabei zumindest beim Pkw-Absatz und beim Gewinnwachstum als weltweit führend: Mit einem gemeinsamen Absatzplus von fünf Prozent wuchsen sie mehr als doppelt so stark wie die Wettbewerber, und beim Gewinn legten sie sogar um 31 Prozent zu. BMW verteidigte zudem mit einer Gewinnmarge von 10,0 Prozent seine Position als profitabelster Autokonzern der Welt, während Volkswagen beim Absatz von Pkw weltweit die Nummer eins war – vor Toyota und General Motors.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanz- und Absatzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) quartalsweise erstellt.

China treibt weiter das Wachstum der deutschen Autokonzerne

Das deutliche Absatzplus haben die deutschen Autokonzerne demnach vor allem dem chinesischen Markt zu verdanken: Im Reich der Mitte verkauften Volkswagen, BMW und Daimler insgesamt acht Prozent mehr Autos als im Vorjahr, während es in den USA nur um vier Prozent und in Westeuropa nur um zwei Prozent aufwärts ging. Volkswagen konnte im vergangenen Jahr zudem seine Position als Marktführer in China verteidigen: Der Wolfsburger Konzern steigerte seinen China-Absatz um fünf Prozent auf knapp 4,2 Millionen Pkw. General Motors folgt mit 4,0 Million Fahrzeugen auf dem zweiten Platz.

Die beiden anderen deutschen Autobauer steigerten ihren Absatz ebenfalls. BMW verkaufte 15 Prozent mehr Autos in China und Daimler legte um 28 Prozent zu. Damit ist die Bedeutung Chinas für die deutschen Autobauer weiter gestiegen: Mehr als jedes dritte Auto (34 Prozent) verkauften sie 2017 in China – das ist der höchste je erzielte Wert. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der China-Anteil am Gesamtabsatz der deutschen Konzerne gerade einmal bei 23 Prozent, 2016 waren es 33 Prozent.

Toyota beim Umsatz knapp vor Volkswagen

Im weltweiten Umsatzranking gab es im vergangenen Jahr einen Wechsel an der Spitze: Toyota konnte trotz eines nur um zwei Prozent gestiegenen Absatzes den Umsatz um acht Prozent auf umgerechnet 231,2 Milliarden Euro steigern und verdrängte damit den Volkswagenkonzern vom ersten Platz. Der Absatz des Wolfsburger Konzerns stieg zwar doppelt so stark – um vier Prozent –, das Umsatzwachstum fiel aber mit sechs Prozent auf 231 Milliarden Euro etwas schwächer aus als beim japanischen Wettbewerber. 

Toyota ist der mit Abstand wertvollste Autokonzern der Welt

Die überwiegend gute Umsatz- und Gewinnentwicklung spiegelt sich auch in einer positiven Entwicklung der Börsenkurse wieder: 13 Unternehmen konnten im Jahresverlauf ihren Börsenwert erhöhen, drei Konzerne verzeichneten eine gesunkene Marktkapitalisierung. Toyota war zum Jahresende 2017 mit einem Börsenwert von 187 Milliarden US-Dollar der mit Abstand wertvollste Autokonzern der Welt, Volkswagen folgte mit 101 Milliarden Euro (plus 41 Prozent) vor Daimler mit 91 Milliarden Euro (plus 14 Prozent).

Ende des Gewinnwachstums absehbar

"In diesem Jahr dürfte es weiter langsam aufwärts gehen", erwartet Peter Fuß, Partner bei EY. Wachstumsimpulse werden nach seiner Einschätzung in erster Linie von Schwellenländern wie Brasilien und Russland ausgehen, denen jeweils zweistellige Wachstumsraten zugetraut werden. In Europa und China werde es hingegen nur noch leicht aufwärts gehen, in den USA scheine der Zenit bereits überschritten zu sein.

Obwohl der weltweite Automarkt weiter im Wachstumsmodus bleibt, rechnet Fuß nicht mit einer Fortsetzung der positiven Gewinnentwicklung. "Beim Gewinn wird die Autoindustrie in den kommenden Jahren voraussichtlich einen Gang zurückschalten", sagt er. "Es stehen Milliardeninvestitionen an, die die Marge belasten und erst langfristig zum Umsatzwachstum beitragen können."

Bereits im vergangenen Jahr betrugen die Sachinvestitionen allein der drei deutschen Autokonzerne knapp 27 Milliarden Euro – acht Prozent mehr als im Vorjahr. Und der Wert dürfte in diesem Jahr weiter steigen, erwartet Fuß: "Die deutschen Autokonzerne investieren Milliarden in die Vorbereitung der Produktion auf die Elektromobilität, in Forschung und Entwicklung rund um Themen wie autonomes Fahren und Vernetzung sowie neue Mobilitätsdienstleistungen."


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vg 03.04.2018