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Stationärer Einzelhandel in Deutschland wächst um ein Prozent

Der stationäre Einzelhandel in den 28 EU-Staaten wird 2018 ein nominales Umsatzwachstum von 2,1 Prozent verzeichnen. Die Entwicklung der einzelnen Länder ist allerdings sehr unterschiedlich. Während für Länder wie Frankreich, Spanien und Ungarn ein reales Umsatzwachstum übrigbleiben wird, schmilzt das Plus in Ländern mit niedriger Wachstumsrate aufgrund der insgesamt leicht anziehenden Inflation. Für Deutschland wird im stationären Einzelhandel mit einem kleinen Umsatzplus von einem Prozent gerechnet.

Dies sind einige der Ergebnisse, die GfK, Nürnberg, veröffentlicht hat. Die kostenfrei herunterladbare Studie 'Einzelhandel Europa' soll mit Trendanalysen für 32 europäische Länder und einer Umsatzprognose für 2018 eine Orientierungshilfe für Einzelhändler, Investoren und Projektentwickler bieten.

Kaufkraft steigt weiter, Einzelhandelsumsatzwächst leicht

Kaufkraft: Im Jahr 2017 standen jedem Bürger der EU-28 Staaten im Schnitt 16.436 Euro an Kaufkraft zur Verfügung. Dies entspricht einem nominalen Zuwachs von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der EU verzeichnete nur Großbritannien (-1,5 Prozent) einen Kaufkraft-Rückgang, der unter anderem auf die Abwertung des britischen Pfunds zurückzuführen ist. Ansonsten setzte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten vor allem in den Ländern Zentral- und Osteuropas fort.

Umsatzprognose 2018: Das Nachfragewachstum im vergangenen Jahr konnte Marktanteilsverluste des stationären Einzelhandels gegenüber dem Onlinehandel kompensieren. Entsprechend erwartet GfK für 2018 ein nominales Umsatzwachstum von +2,1 Prozent in den 28 EU-Staaten. Das liegt jedoch nur geringfügig über dem prognostizierten Anstieg der Inflationsrate, sodass real nur mit einem leicht wachsenden Einzelhandelsumsatz in Europa gerechnet wird. Dank weiter steigender Einkommen liegen die osteuropäischen Wachstums-Spitzenreiter der vergangenen Jahre auch im laufenden Jahr wieder vorn. So erwartet GfK für Bulgarien (+5,3 Prozent), Ungarn (+6,0 Prozent), Tschechien (+6,5 Prozent) und Rumänien (+7,5 Prozent) kräftige Zuwachsraten.

Inflationsrateauf dem Niveau 2017

Inflation: Mit einer Inflationsrate von 1,7 Prozent näherten sich die 28 EU-Staaten im Jahr 2017 wieder der von der EZB ausgerufenen Zielmarke von plus zwei Prozent für die Verbraucherpreisentwicklung. Auch in vielen osteuropäischen Staaten, die in den Jahren zuvor mit Deflation kämpften, mussten Verbraucher für die gleichen Güter wieder tiefer in die Tasche greifen. Da die EZB angekündigt hat, den Leitzins bis 2019 unangetastet zu lassen, kann der Einzelhandel für das Jahr 2018 mit einer ähnlichen Entwicklung wie im Jahr 2017 rechnen. Die EU-weite Teuerungsrate dürfte bei 1,9 Prozent liegen. Dies gilt allerdings nur unter Annahme eines nicht eskalierenden Handelsstreits zwischen der EU und den Vereinigten Staaten.

Zuwachs der absoluten Verkaufsfläche, Flächenproduktivität steigt

Verkaufsflächenausstattung: Innerhalb der betrachteten europäischen Länder war im vergangenen Jahr ein weiterer Zuwachs der absoluten Verkaufsfläche zu beobachten. Einzige Ausnahme waren die Niederlande mit -0,4 Prozent. Bei der Pro-Kopf-Betrachtung ergibt sich aber ein anderes Bild: In der Hälfte der betrachteten Länder blieb die Verkaufsfläche pro Kopf konstant oder sank sogar leicht. Die Spannbreite der Pro-Kopf-Werte ist beträchtlich. So steht Einwohnern in den Beneluxstaaten (1,48 -1,64m²) mehr als doppelt so viel Verkaufsfläche zur Verfügung als etwa den Einwohnern Rumäniens (0,72m²).

Flächenproduktivität: Analog zur Verkaufsflächenausstattung pro Kopf ergibt sich bei der Entwicklung der Flächenleistung ein gemischtes Bild in Europa. So sank sie in Schweden um -1,5 Prozent auf 6.000 Euro/m², was aber immer noch ein hohes Niveau darstellt. Ein rückläufiger Umsatz pro Fläche war 2017 auch für Belgien zu beobachten. Hier fiel das Minus mit -1,1 Prozent jedoch nicht ganz so groß aus. Eine restriktive Planung mit protektionistischen Tendenzen bremste in Ungarn die Expansion internationaler Einzelhandelsunternehmen. Folglich fanden großflächige Neuentwicklungen nur in begrenztem Maße statt. Die kräftig wachsenden Einzelhandelsumsätze befeuern damit die Flächenproduktivität, die im vergangenem Jahr um +6,9 Prozent auf 2.997 Euro/m² stieg. Auch in anderen osteuropäischen Staaten konnten steigende Mietniveaus in angespannten Gewerbeimmobilienmärkten durch einen dynamischen Zuwachs der Flächenleistungen zum Teil kompensiert werden.

Zur Studie

Für insgesamt 32 europäische Länder analysiert GfK folgende Kennziffern: GfK Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz sowie Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben der Bevölkerung. Darüber hinaus prognostiziert GfK den Einzelhandelsumsatz im Jahr 2018 und interpretiert die Situation im Fashionhandel, der nicht nur durch den E-Commerce unter Druck steht. Ebenfalls betrachtet wird die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Studie untersucht außerdem die Verkaufsflächenausstattung und Flächenproduktivität der europäischen Länder und befasst sich in einem vierseitigen Länderspezial mit den Auswirkungen geänderter Sonntagsöffnungszeiten auf den Einzelhandel in Ungarn. Die Studie ist als PDF auf Deutsch kostenlos hier erhältlich.


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vg 22.05.2018