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Digitalisierung in der EU: Deutschland nur im Mittelfeld

Bei Themen wie digitale Konnektivität, digitale Fertigkeiten im Internet, Digitalisierung von Unternehmen und digitale öffentliche Dienste verharrt Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Im von der EU-Kommission veröffentlichten 'Digital Economy and Society Index' (DESI) für 2018 landet die Bundesrepublik wie schon im vergangenen Jahr auf Platz 14 der 28 Mitgliedstaaten.

Vorreiter aus Skandinavien

Dänemark, Schweden, Finnland und die Niederlande erreichten demnach die höchsten Bewertungen im DESI 2018 und gehören zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Digitalisierung. Es folgen Luxemburg, Irland, das Vereinigte Königreich, Belgien und Estland. Irland, Zypern und Spanien haben sich in den vergangenen vier Jahren am stärksten entwickelt - um mehr als 15 Punkte.

"Insgesamt macht die EU Fortschritte, aber noch nicht genug. Mittlerweile verbessern sich andere Länder und Regionen weltweit schneller" sat Andrus Ansip, Vizepräsident für den digitalen Binnenmarkt. "Deshalb sollten wir mehr in die Digitaltechnik investieren und den digitalen Binnenmarkt so bald wie möglich vollenden, um die digitale Leistungsfähigkeit Europas zu steigern, erstklassige Konnektivität, öffentliche Online-Dienste und einen florierenden E-Commerce-Sektor zu schaffen."

Deutschland: Kluft zwischen Stadt und Land

Deutschland ist bei der Festnetzbreitbandnutzung und den diesbezüglichen Preisen demnach zwar gut aufgestellt. Die digitale Kluft zwischen Stadt und Land bezüglich der Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen ist jedoch nach wie vor offensichtlich. Der Anteil der Glasfaseranschlüsse ist im ganzen Land sehr niedrig.

Die Deutschen verfügen laut der Untersuchung zudem über gute digitale Kompetenzen (Rang 7), aber der Fachkräftemangel im IKT-Bereich könnte das Entwicklungspotenzial der deutschen Wirtschaft ausbremsen. 3,7 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind IKT-Fachkräfte, doch wie in den meisten europäischen Ländern ist auch hier die Nachfrage größer als das Angebot.

Bundesbürger shoppen gerne im Internet

Bei der Nutzung von Internetdiensten rückte Deutschland von Rang 18 auf Rang 14 vor. Die hiesigen User lesen Online-Nachrichten (74 %), hören online Musik, sehen sich im Internet Videos an und spielen Online-Spiele (78 %), streamen Filme (23 %) und tätigen Videoanrufe über das Internet (54 %). Sie kommunizieren in sozialen Netzwerken (56 %) und nutzen Online-Banking (62 %).

Ein weiteres Ergebnis: Die Deutschen kaufen häufiger im Internet ein als andere Europäer - 82 Prozent der Internetnutzer im Vergleich zu 68 Prozent im Durchschnitt der 28 Mitgliedstaaten. 

Deutsche Unternehmen nutzen Möglichkeiten des Internet-Handels

Deutschland hat bei der Integration digitaler Technik durch die Wirtschaft im vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht, zeigt die Studie. Besonders deutsche Unternehmen nutzen den Vorteil der Möglichkeiten des Online-Handels. 23,5 Prozent der KMU verkaufen online und 11,3 Prozent verkaufen grenzüberschreitend online.

KMU nehmen dennoch nur langsam digitale Technologien in Anspruch und 34,6 Prozent davon weisen nur eine sehr geringe Digitalisierung auf. Nur 5,3 Prozent der deutschen KMU zum Beispiel verwendeten im Jahr 2016 Big Data Analytik, verglichen mit fast zehn Prozent der europäischen KMU. 

Digitale öffentliche Dienste: Deutschland schneidet schlecht ab

Den größten digitalen Nachholbedarf gibt es bei der Online-Interaktion zwischen Behörden und Bürgern. Nur 19 Prozent der Bevölkerung nutzen elektronische Behördendienste. Damit liegt Deutschland unter den Mitgliedstaaten auf Platz 23.

Zu den Ergebnissen zu Deutschland geht es hier. Die einzelnen Länderprofile gibt es hier.



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vg 22.05.2018