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Unternehmen setzen selten auf radikale Wachstumsstrategien

Drei Viertel der Fach- und Führungskräfte in Deutschland schätzen das eigene Unternehmenswachstum im Vergleich zum Wettbewerb als durchschnittlich bis überdurchschnittlich ein. Um dies zu sichern, verfolgt die Mehrheit vor allem bewährte Strategien. 85 Prozent bauen auf das Kerngeschäft. Deutlich weniger setzen auf Veränderung: 46 Prozent der Unternehmen entdecken die Nicht-Kunden als Wachstumsmarkt, beispielsweise neue Alters- und Einkommensgruppen. Nur 19 Prozent setzen auf radikale Erneuerung, indem sie komplett neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Das sind die Ergebnisse der Studie 'Potenzialanalyse flexibel wachsen' von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.

Konkurrenzdruck steigt, radikale Veränderung selten 

Aus Sicht von 47 Prozent der Befragten wird das eigene Geschäftsmodell in seinem Grundkonzept auch in zehn Jahren noch funktionieren. Gleichzeitig spüren Unternehmen, dass Wachstum in den vergangenen zehn Jahren immer schwerer zu erreichen war. Der Konkurrenzdruck hat aus Sicht von 77 Prozent der Befragten in den vergangenen drei Jahren stark beziehungsweise sehr stark zugenommen.

Zu radikalen Veränderungen des eigenen Geschäftsmodells ist es bislang allerdings selten gekommen. Nur 20 Prozent der Befragten berichten, das eigene Unternehmen erziele heute einen beträchtlichen Teil seines Wachstums mit Produkten und Dienstleistungen, die nicht zum ursprünglichen Kerngeschäft gehören.

Know-how der Mitarbeiter wichtiger Wachstumsmotor

71 Prozent der Befragten nennen als wichtigstes Wachstumserfordernis eine kontinuierliche Selbstreflexion des unternehmerischen Handelns und das Hinterfragen des eigenen Geschäftsmodells. 90 Prozent halten mehrgleisige Strategien für sinnvoll, beispielsweise Unternehmenszukäufe mit dem Erschließen neuer Kundengruppen zu kombinieren.

Um zu wachsen, haben die Unternehmen in den vergangenen drei Jahren diverse Maßnahmen ergriffen. Der wichtige Wachstumsmotor ist das Know-how der Mitarbeiter. Sechs von zehn Unternehmen haben in Weiterbildung investiert. Ebenso viele haben neue Produkte in ihr Sortiment genommen. Jedes zweite Unternehmen hat sich technologisch modernisiert. Forschung und Entwicklung, Kooperationen mit anderen Unternehmen und Hochschulen sowie Expansion in Ausland sind weitere zentrale wachstumsfördernde Maßnahmen.

Personalprobleme können Wachstumsdynamik stark bremsen 

Die Unternehmen spüren bereits, dass ernsthafte Personalprobleme die Wachstumsdynamik stark bremsen können. 55 Prozent der Befragten berichten, dass Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter das Erreichen der Wachstumsziele signifikant erschwert. Jedes dritte Unternehmen steckt zudem tief in Veränderungsprozessen und kämpft mit Problemen wie verunsicherten Mitarbeitern und der Implementierung neuer Technologien.

Externe Effekte fallen als Wachstumshemmnis dagegen weniger ins Gewicht. Eine hohe Steuer- und Abgabenentwicklung oder steigende Energie- und Rohstoffpreise gefährden nur für jeden fünften Befragten das Erreichen der Wachstumsziele, so die Studie.

Über die Studie

Für die Studie 'Potenzialanalyse flexibel wachsen' hat das F.A.Z.-Institut im Auftrag von Sopra Steria Consulting im April und Mai 2018 eine Online-Befragung bei 249 Entscheidern und Fachkräften verschiedener Branchen durchgeführt. Die Teilnehmer wurden zu ihren Wachstumsstrategien, -maßnahmen und -erfordernissen sowie zu aktuellen Wachstumsbremsern befragt.





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vg 10.07.2018