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Mehrheit der Bankmanager schließt weitere Fusion nicht aus

72 Prozent der Bankmanager aus dem deutschsprachigen Raum halten eine Fusion ihres Instituts für wahrscheinlich, jeder Vierte sogar für sehr wahrscheinlich. Voraussetzung dafür: Es findet sich ein geeigneter Partner, mit dem bei Zusammenschluss ein betriebswirtschaftlicher Mehrwert erzielt werden kann. Dies sind Ergebnisse des 'Fusionsbarometers' der Managementberatung Horváth & Partners. 

"Die hohe Bereitschaft für weitere Fusionen verwundert nicht, da sich Zusammenschlüsse nachweislich positiv auf die Effizienz auswirken", sagt Dr. Marcus Dahmen, Bankenexperte bei Horváth & Partners. Bereits fünf Jahre nach einer Fusion steht eine Bank nach Analyse der Managementberatung im Durchschnitt mit einer um etwa drei Prozentpunkte besseren Cost Income Ratio (CIR) da. Eine Effizienzsteigerung dieser Größenordnung zahlt sich Dahmen zufolge betriebswirtschaftlich bereits sehr gut aus.

Das Einsparpotenzial in Bezug auf Personalkosten schätzen die in der Studie befragten Bankmanager allerdings höher ein, als sie sich bei Fusionen in der Vergangenheit realisieren ließen. 60 Prozent der Manager gehen von einem Personalabbau von über zehn Prozent aus. Ein Abbau in diesem Umfang wurde jedoch nur in 40 Prozent der vergangenen Fusionen erreicht. Bei jeder vierten Fusion wurde sogar Personal aufgestockt.

Vorstandsgespräche entscheiden über Zusammenschlüsse

Am häufigsten (28 Prozent) erfolgt die aktive Anbahnung einer Fusion durch bilaterale Vorstandsgespräch mit dem möglichen Fusionspartner. Jedes vierte Institut geht im Vorgang einer Fusion eine Kooperation mit anderen Häusern ein, um sich besser kennenzulernen und Stärken und Schwächen auszuloten. Eine systematische Analyse potenzieller Partner nimmt nur jedes fünfte Institut vor.

Um Vorbehalte in Aufsichtsgremien gegenüber einer Fusion auszuräumen, nennen 29 Prozent die offene Kommunikation von betriebswirtschaftlichen Argumenten und 21 Prozent bilaterale Gespräche mit einzelnen Organmitgliedern

Integration als Mammutaufgabe

Als wichtigste Fokusthemen in der Integrationsphase nennen über 50 Prozent der Studienteilnehmer Geschäftsmodell und Strategie, Standardisierung und Automatisierung, Harmonisierung der IT-Architektur sowie Changemanagement und Personalentwicklung.

Die wichtigsten Maßnahmen für eine gelungene Integration sind für 19 Prozent die Intensive Kommunikation mit allen Mitarbeitern und für 18 Prozent die aktive Beteiligung der Führungskräfte. Es zeigt sich, dass Teilnehmer mit Fusionserfahrung diese Einbindung als noch wichtiger einschätzen

Über die Studie

Für die Studie 'Fusionen unter Gleichen erfolgreich anbahnen und umsetzen – Horváth & Partners-Fusionsbarometer 2018' wurden im Zeitraum Juni bis September 2018 von Horváth & Partners rund 90 Führungskräfte in Privat- und Geschäftsbanken, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen und Kantonalbanken in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.


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vg 29.11.2018