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Frauenanteil in Vorständen steigt, ist aber weiter niedrig

Deutschlands börsennotierte Unternehmen berufen immer mehr Frauen ins Top-Management: Der Anteil von Frauen in den Vorstandsetagen der DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen ist 2018 erneut gestiegen und liegt jetzt bei 8,6 Prozent. In den 160 Konzernen arbeiteten zum Stichtag 1. Januar 2019 insgesamt 61 Frauen in den Vorstandsgremien – das sind 11 Frauen mehr als noch vor einem Jahr und sechs mehr als zur Jahresmitte 2018. Im vergangenen Jahr ist allerdings auch die Zahl der männlichen Vorstände gestiegen: um zwölf auf 650. In absoluten Zahlen wuchs die Zahl der männlichen also stärker als die Zahl der weiblichen Vorstände, so Ergebnisse einer Analyse der Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen, die die Beratungsgesellschaft EY zweimal jährlich durchführt.

Trotz der steigenden Zahl von Frauen in den Top-Etagen deutscher Konzerne sind die Vorstände der meisten Unternehmen nach wie vor eine reine Männerdomäne: 67 Prozent der Vorstandsgremien sind ausschließlich mit Männern besetzt. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Unternehmen, die wenigstens ein weibliches Vorstandsmitglied beschäftigen, von 27 auf 33 Prozent. Weiterhin eine absolute Ausnahme sind allerdings Unternehmen mit mehr als einem weiblichen Vorstandsmitglied: Ihre Zahl stieg von sieben auf acht.

Wie im Vorjahr werden derzeit vier Unternehmen von einer Frau als CEO geführt, alle vier sind im SDAX notiert: DIC Asset, Hamburger Hafen und Logistik, MediGene und GrenkeLeasing.

Frauenanteil im DAX fast dreimal so hoch wie im SDAX


Mit gutem Beispiel voran gehen nach wie vor die besonders stark im Fokus der Öffentlichkeit stehenden DAX-Unternehmen. Der Frauenanteil bei den 30 im Leitindex gelisteten Unternehmen stieg innerhalb eines Jahres um 2,1 Prozentpunkte auf jetzt 14,5 Prozent. Inzwischen haben 77 Prozent der DAX-Unternehmen – also 23 – mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied, vor einem Jahr waren es 21, vor zwei Jahren 17 Unternehmen.

Deutlich gestiegen ist auch der Frauenanteil im MDAX: von 5,5 auf 7,7 Prozent, die Zahl der Frauen im Top-Management stieg von 13 auf 19. Allerdings beschäftigen gerade einmal 27 Prozent der MDAX-Unternehmen mindestens eine Frau im Vorstand. Wenig hat sich hingegen im SDAX bewegt: Hier stieg die Zahl der weiblichen Vorstände von 13 auf 14, der Anteil legte marginal von 5,0 auf 5,2 Prozent zu.

Frauen bei Telko-Firmen am häufigsten im Top-Management

Besonders häufig sind Frauen in den Chefetagen von Telekommunikationsunternehmen anzutreffen, wo ihr Anteil bei 16 Prozent liegt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Finanzbranche (13 Prozent) und Logistikunternehmen (12 Prozent). Im Handel liegt der Frauenanteil hingegen gerade einmal bei 3 Prozent.

Weibliche Vorstandsmitglieder sind in erster Linie für operative Bereiche ihrer Unternehmen zuständig – etwa für Produktion oder Logistik: 30 Prozent der weiblichen Vorstandsmitglieder tragen Verantwortung für das operative Geschäft, weitere 4 Prozent sind als COO tätig. 24 Prozent der weiblichen Vorstandsmitglieder verantworten den Bereich Personal, 22 Prozent sind als CFO für die Finanzen verantwortlich.




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tor 08.01.2019