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China als Wachstumsmotor der deutschen Autoindustrie

Die deutschen Autokonzerne konnten ihren Pkw-Absatz im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordniveau steigern – dank des chinesischen Absatzmarktes: Während die Pkw-Verkäufe von Volkswagen, BMW und Daimler 2018 in China um 2,4 Prozent stiegen, wurde außerhalb Chinas ein Rückgang um 0,3 Prozent registriert. In Summe legte der weltweite Pkw-Absatz der drei deutschen Konzerne 2018 damit um 0,7 Prozent zu – nach einem Absatzwachstum von knapp 5 Prozent im Vorjahr.

36 % des Gesamtabsatzes der deutschen Hersteller entfallen auf China

Alle drei deutschen Konzerne konnten ihre Pkw-Verkäufe in China steigern: Volkswagen um 0,5 Prozent, BMW um 7,7 Prozent und Daimler sogar um 10,3 Prozent. Entsprechend ist die Bedeutung Chinas für die deutsche Autoindustrie weiter gestiegen: 35,6 Prozent des weltweiten Pkw-Absatzes von Volkswagen, BMW und Daimler entfallen auf China. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 34,9 Prozent. Seit dem Jahr 2009, als gerade einmal 18,0 Prozent der Pkw-Verkäufe auf das Reich der Mitte entfielen, hat sich der Anteil Chinas somit fast verdoppelt.

Vor allem beim Volkswagenkonzern hängt viel von China ab: Wie im Vorjahr wurden vier von zehn weltweit verkauften Autos an chinesische Kunden ausgeliefert. Bei Daimler kletterte der Anteil von 25 auf 28 Prozent, bei BMW von 24 auf 26 Prozent.

Das sind Ergebnisse einer Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY, für die die weltweiten Pkw-Verkäufe der deutschen Automobilkonzerne untersucht wurden (Volkswagen: alle Verkäufe ohne MAN und Scania; Daimler: Mercedes-Benz Cars). Seit dem Jahr 2009 konnten die deutschen Autokonzerne demnach ihren Absatz in China mehr als verdreifachen: von 1,6 auf 5,5 Millionen Pkw.

Dank der überdurchschnittlichen Absatzentwicklung konnten alle drei deutschen Autokonzerne ihren Marktanteil in China steigern: BMW von 2,5 auf 2,8 Prozent, Daimler von 2,5 auf 2,9 Prozent und Volkswagen von 17,3 auf 18,1 Prozent. Damit stammte im Jahr 2018 knapp jeder vierte in China verkaufte Pkw von einem deutschen Autokonzern.

Absatzeinbruch setzt Fragezeichen hinter Wachstumspläne der Konzerne

Zum Jahresende hin brach der chinesische Pkw-Markt allerdings regelrecht ein: Angesichts einer schwächelnden Konjunktur, einer negativen Börsenentwicklung und des anhaltenden amerikanisch-chinesischen Handelsstreits sank der Pkw-Absatz im vierten Quartal um 15 Prozent – eine Entwicklung, der sich auch die deutschen Konzerne nicht vollständig entziehen konnten: Ihr kumulierter China-Absatz ging im vierten Quartal um 6 Prozent zurück. Im Gesamtjahr schrumpfte der chinesische Neuwagenmarkt um 4 Prozent – der erste Rückgang seit über 20 Jahren.

"Angesichts des sehr schwachen Jahresendes auf dem chinesischen Pkw-Markt bereitet sich die Branche auf ein schwieriges Jahr 2019 vor" beobachtet Peter Fuß, Partner bei EY. "Es ist derzeit völlig unklar, ob der Absatzrückgang anhält, oder ob sich der Markt wieder erholt. Wir sehen dunkle Wolken am Himmel, wissen aber nicht, ob es tatsächlich ein Gewitter gibt." Fuß ist aber vorsichtig optimistisch, dass eine lang anhaltende Schwächephase verhindert werden kann. Die Zeiten des ungebremsten Wachstums seien aber vorbei.


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vg 12.02.2019