ANZEIGE

ANZEIGE

Börsengänge der Technologiebranche: Rekorde durch Alibaba

Der größte Börsengang aller Zeiten sorgt für Rekorderlöse: Chinas Internetriese Alibaba ging im September 2014 für 21,8 Milliarden US-Dollar an die Börse. Weltweit lag das Emissionsvolumen für IPOs in der Technologiebranche im dritten Quartal 2014 damit bei der Rekordsumme von 24,8 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 105 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres. Zwischen Juli und September gingen insgesamt 18 Technologiefirmen aus sechs Ländern an die Börse. Zu diesen Ergebnissen kommt der 'Global Technology IPO Review' der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

"Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres ging die Anzahl der Börsengänge aus der Technologie-Branche im Sommerquartal erwartungsgemäß zurück – von 40 auf 18. Die Aktienerlöse erreichten dank des Börsengangs von Internetriese Alibaba jedoch eine Rekordsumme und lagen sogar deutlich höher als im zweiten Quartal 2012, als Facebook für 16 Milliarden US-Dollar an die Börse ging", analysiert Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services bei PwC.

China dominiert IPO-Aktivitäten

Dabei dominierten chinesische Technologiefirmen das Börsengeschehen im dritten Quartal: 93 Prozent der Erlöse stammen aus Börsengängen chinesischer Technologiefirmen. Zehn der insgesamt 18 Unternehmen, die im dritten Quartal debütierten, haben ihren Sitz im Reich der Mitte. Acht chinesische Firmen nutzten die heimischen Börsen für ihren Start – im zweiten Quartal waren es lediglich fünf. Zwei davon sind an der Börse in Shanghai gelistet, vier entschieden sich für Shenzhen als Börsenplatz und zwei Unternehmen wählten Hongkong. Ebenfalls zwei chinesische Tech-Unternehmen sind außerhalb Chinas gelistet: Alibaba an der NYSE und iDreamsky Technology an der NASDAQ.

Die Erlöse aus IPOs an den chinesischen Börsen legten laut PwC um 41 Prozent zu: Sie stiegen von 767 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal auf 1,085 Millionen US-Dollar im dritten Quartal.

Börsengänge in der Internet- und Software-Branche bleiben stabil

Im dritten Quartal gingen sechs Internetdienstleister an die Börse und konnten dabei Aktien im Wert von 22,8 Milliarden US-Dollar platzieren, so PwC. Im zweiten Quartal hatten 20 Börsengänge in diesem Segment stattgefunden, bei denen jedoch nur 5,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt wurden. Im dritten Quartal 2013 hatten ebenfalls sechs Internetdienstleister den Schritt aufs Parkett gewagt und dabei 0,6 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Der Börsengang von Alibaba für 21,8 Milliarden US-Dollar dominierte das Internet-Segment im dritten Quartal.

Im Software-Bereich fanden ebenfalls sechs Börsengänge statt, bei denen Aktien im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar platziert wurden. Im zweiten Quartal waren es in diesem Segment elf Börsengänge und 3,1 Milliarden US-Dollar an Aktienerlösen; im dritten Quartal 2013 konnten drei IPOs mit einem Emissionsvolumen von 411 Millionen US-Dollar registriert werden. Die Internet- und Software-Branche kam damit zusammen für zwei Drittel aller Tech-Börsengänge im dritten Quartal auf (12 von 18) und erreichte 97 Prozent des gesamten Emissionsvolumens (24 Milliarden US-Dollar), so PwC.

Europäische Technologiefirmen reagieren zurückhaltend

"Im dritten Quartal haben sich nur wenige europäische Technologiefirmen an die Börse gewagt. Zu dieser Zurückhaltung haben verschiedene Faktoren beigetragen: die politische Unsicherheit in der Ukraine und im Nahen Osten, das Referendum über Schottlands Unabhängigkeit und die eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten für Europa", so die Einschätzung von Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.

In Europa, dem Nahen Osten und Afrika gingen im dritten Quartal lediglich vier Technologieunternehmen an die Börse. Von diesen vier Firmen entschied sich nur ein Unternehmen für einen europäischen Handelsplatz: Crossrider Plc debütierte für 75 Millionen US-Dollar im London Stock Exchange’s Alternative Investment Market (AIM). Im Vergleich zum Vorjahresquartal (ein Börsengang für 42 Millionen US-Dollar) stiegen die IPO-Erlöse aus europäischen Börsengängen im dritten Quartal 2014 immerhin auf 1,1 Milliarden US-Dollar.


zurück

vg 12.11.2014