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Migranten in der EU eher von Armut bedroht als EU-Bürger

Im Jahr 2013 war nahezu die Hälfte (48,7%) der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter in der EU28 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, während die Quoten für Staatsbürger des jeweiligen Meldelandes sowie für Staatsbürger eines anderen EU-Mitgliedstaates weitaus geringer waren (22,8% bzw. 28,1%).

Ein sehr ähnliches Muster zeigte sich für die Quote der erheblichen materiellen Deprivation, die eine der drei Komponenten der Armutsgefährdung und sozialen Ausgrenzung ist. Im Jahr 2013 war jeder fünfte Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter (20,7%) in der EU28 von erheblicher materieller Deprivation betroffen. Dies bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen auf Grund von fehlenden Mitteln eingeschränkt waren, bspw. dass sie nicht in der Lage waren, ihre Rechnungen zu bezahlen, ihre Wohnung angemessen zu heizen oder einen einwöchigen Jahresurlaub weg von zu Hause zu finanzieren. Für Staatsbürger betrug diese Quote 8,9 Prozent und für Staatsbürger eines anderen EU-Mitgliedstaats war sie sogar niedriger (7,4%).

In Bezug auf die Wohnverhältnisse lebte im Jahr 2013 fast ein Drittel (32,0%) der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter in der EU28 in überbelegten Haushalten. Im Vergleich dazu betrug diese Quote sowohl für Staatsbürger (15,3%) als auch für Staatsbürger eines anderen EU-Mitgliedstaates (15,6%) knapp über 15 Prozent.

Diese Informationen stammen aus einer Veröffentlichung, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird.

Nicht-EU-Bürger in Griechenland & Belgien häufig von Armut bedroht

In allen EU28-Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, war laut Eurostat die Quote der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter höher als die der Staatsbürger. In Griechenland (72,1%), Belgien (68,4%), Spanien (59,5%), Frankreich (55,8%), Kroatien (53,2%), Portugal (51,7%) und Slowenien (50,6%) war mindestens die Hälfte der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die niedrigsten Raten wurden in der Tschechischen Republik (30,8%) und in Malta (31,4%) verzeichnet.

Belgien, Frankreich, Griechenland & Spanien mit größten Unterschieden

Von den Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, wurden laut Eurostat im Jahr 2013 die größten Unterschiede zwischen den Quoten der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter und denen der Staatsbürger in Belgien (68,4% für Nicht-EU-Bürger gegenüber 18,4% für Staatsbürger, bzw. ein Unterschied von 50,0 Prozentpunkten) verzeichnet, gefolgt von Frankreich (39,9 Pp.), Griechenland (39,5 Pp.) und Spanien (36,2 Pp.). Auf EU28-Ebene lag der Unterschied zwischen den Quoten der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Nicht-EU-Bürger (48,7%) und denen der Staatsbürger (22,8%) im Jahr 2013 bei 25,9 Prozent.

Nicht-EU-Bürger in Griechenland mit erheblichen materieller Problemen

In allen EU28-Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, ist der Anteil der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter, die unter erheblicher materieller Deprivation leiden, höher als der der Staatsbürger, außer in Malta, so Eurostat. Die Anteile für Nicht-EU-Bürger reichten von 56,8 Prozent in Griechenland bis 3,7 Prozent in Luxemburg und für Staatsbürger von 42,7 Prozent in Bulgarien bis 1,0 Prozent in Luxemburg und Schweden.

Von den Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, wurden im Jahr 2013 die größten Unterschiede zwischen den Quoten der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter, die unter erheblicher materieller Deprivation leiden, und denen der Staatsbürger in Griechenland (56,8% für Nicht-EU-Bürger gegenüber 17,6% für Staatsbürger, ein Unterschied von 39,2 Prozentpunkten) verzeichnet, gefolgt von Belgien (28,8 Pp.), Portugal (20.9 Pp.) und Frankreich (20,4 Pp.). Die niedrigsten Unterschiede wurden hingegen in Malta (8,6% für Nicht-EU-Bürger gegenüber 9,1% für Staatsbürger, ein Unterschied von 0,5 Prozentpunkten), Luxemburg (2,7 Pp.) und in den Niederlanden (3,4 Pp.) registriert.

Auf EU28-Ebene lag der Unterschied zwischen den Quoten der erheblicher materieller Deprivation von Nicht-EU-Bürgern (20,7%) und Staatsbürgern (8,9%) im Jahr 2013 bei 11,8 Pp.

Höchste Überbelegungsquote in Italien, niedrigste in den Niederlanden

In allen EU28-Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, ist laut Eurostat die Überbelegungsquote bei Nicht-EU-Bürgern im Alter von 18 Jahren oder älter deutlich höher als bei Staatsbürgern eines anderen EU-Mitgliedstaats. Im Jahr 2013 lebte die Mehrheit der Nicht-EU-Bürger in Italien (55,7%), Kroatien (52,4%) und Griechenland (51,3%) in einem überbelegten Haushalt. Der Anteil lag in den Niederlanden (4,6%), Zypern (5,5%) und Malta (8,6%) bei unter zehn Prozent.

Von den Mitgliedstaaten, für die vergleichbare Daten vorliegen, wurden im Jahr 2013 die größten Unterschiede zwischen den Anteilen der Nicht-EU-Bürger im Alter von 18 Jahren oder älter, die in einem überbelegten Haushalt lebten, und denen der Staatsbürger in Slowenien (47,8% für Nicht-EU-Bürger gegenüber 13,4% für Staatsbürger, ein Unterschied von 34,4 Prozentpunkten) verzeichnet, gefolgt von Italien (33,2 Pp.), Schweden (30,2 Pp.) und Österreich (29,6 Pp.), während die geringsten Unterschiede in Lettland (1,1 Pp.), den Niederlanden (2,0 Pp.) und Zypern (3,8 Pp.) registriert wurden.

Auf EU28-Ebene betrug der Unterschied zwischen den Überbelegungsquoten für Nicht-EU-Bürger (32,0%) und für Staatsbürger (15,3%) im Jahr 2013 16,7 Pp..


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vg 21.11.2014