ANZEIGE

ANZEIGE

ANZEIGE

dm, Amazon und Breuninger sind beliebteste Händler

Die Drogeriemarktkette dm ist der beliebteste deutsche Händler. Das ist ein Ergebnis der Studie 'Proposition-Index 2014' der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants. Die Studie analysiert das Leistungsversprechen führender Handelsunternehmen und ermittelt im fünften Jahr die Kundensicht zu Faktoren wie Preisstellung, Qualität, Auswahl, Einkaufserlebnis, Service sowie die Preis-Leistungs-Wahrnehmung und das Kundenvertrauen. Die Sicht der Konsumenten wird in einer Index-Skala mit einem Maximalwert von 100 zusammengefasst.

Wie im vergangenen Jahr hat sich dm mit 86,5 Indexpunkten (+ 2,3 gegenüber 2013) die Spitzenposition der beliebtesten Händler in Deutschland gesichert. Der Value-Anbieter ist in fast allen Dimensionen des Leistungsversprechens unter der Top 3 zu finden und führt bei Produktqualität, Preis-Leistung und Kundenvertrauen. Nach deutlichen Verlusten im Vorjahr, steigt Amazon 2014 wieder in der Kundengunst. Der Online-Händler führt in den Dimensionen Service, Produktqualität sowie Produkte, die zu mir passen. Mit 85,0 Indexpunkten (+ 2,4) belegt Amazon den zweiten Platz im Ranking. Der Textilhändler Breuninger erzielt die größte Veränderung gegenüber dem Vorjahr (+ 7,5 Indexpunkte). Er macht 29 Plätze gut und belegt mit einem Wert von 80,8 den dritten Platz. Auf den weiteren Rängen folgen Rossmann, Douglas und Thalia.

"Händler, deren Leistungsversprechen von Kunden besonders gut beurteilt wird, wachsen deutlich schneller als Anbieter, die hier Schwächen aufweisen. Unsere Analyse zeigt, dass Unternehmen im oberen Drittel des Index ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6,6 Prozent pro Jahr erzielen. Dagegen beträgt die Wachstumsrate im mittleren Drittel nur 1,6 Prozent und das untere Drittel muss sogar Verluste von 0,7 Prozent verzeichnen. Investitionen ins Leistungsversprechen machen sich für Händler bezahlt", so Christian Ziegfeld, der für die Studie verantwortliche Partner bei OC&C.

Nischenanbietern mit eindeutigen Zielgruppen im Aufwind

Neben Breuninger befinden sich Kaufland und Ebay neu in den Top 10. Beide zählten jedoch bereits im Vorjahr zu den unmittelbaren Verfolgern (auf den Plätzen 12 und 13). Außerhalb der stabilen Spitzengruppe zeigt das Ranking eine höhere Dynamik: Während sich im Vorjahr das Gesamturteil nur bei 16 Prozent der Händler um drei oder mehr Indexpunkte verändert hat, gilt dies 2014 für 24 Prozent.

"Technologische und online-basierte Innovationen ermöglichen neue Geschäftsmodelle und erweitern die Angebotsbreite an Handelsformaten auf dem Markt deutlich. Damit verändert sich auch das Konsumentenverhalten nachhaltig. Kunden belohnen zunehmend jene Händler, die sich klar positionieren und ein stimmiges Leistungsversprechen mit erkennbarer Differenzierung zum Wettbewerb bieten. Gerade Category Killer verlieren Marktanteile an kleine, spezialisierte Anbieter mit einem eindeutigen Zielgruppenfokus'", so Ziegfeld.

Nachhaltige Profilierung über unterschiedliche Faktoren

Händler können sich über verschiedene Faktoren profilieren – ein Allheilmittel gibt es jedoch nicht. So verfolgen Primark und Kik eine klare Preisführerpositionierung und belegen wie im Vorjahr die Ränge 1 und 2 in der Dimension Preisstellung. Im Bereich Qualität landen sie hingegen abgeschlagen auf den Plätzen 84 und 85. Weitere Möglichkeiten sind die Profilierung über das Geschäftsmodell (T.K.Maxx), die Zielgruppenansprache (Cyberport) oder durch Rückbesinnung auf alte Stärken und Fokussierung (Metro).

Breuninger punktet vor allem über das Einkaufserlebnis: Nachdem das Unternehmen 2012 mit einer neuen Schuhabteilung im Stuttgarter Stammhaus Maßstäbe setzte, erhöhte das im Oktober 2013 eröffnete Flagship-Haus in Düsseldorf die Strahlkraft des Textileinzelhändlers nochmals deutlich. Dies wirkt sich positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. Die Kunden belohnen Breuninger mit der Bestnote beim Einkaufserlebnis im Textilbereich.

Unterhaltungselektronik: Auslaufmodell Category Killer?

Auch im Segment Unterhaltungselektronik fällt es Category Killern schwerer, die Masse der Verbraucher erfolgreich anzusprechen. Daher etablieren sich Nischenanbieter mit spezialisierten Konzepten und jagen den großen Playern Kunden und Umsatz ab. Besonders gut gelingt das aktuell dem Dresdener Elektronikeinzelhändler Cyberport. Nach notebooksbilliger.de schließt auch Cyberport durch ein zielgruppengerechtes Leistungsversprechen in puncto Kundengunst zu Media Markt und Saturn auf. In den Dimensionen Einkaufserlebnis und Produkte, die zu mir passen verdrängt der Aufsteiger Media Markt von der Führungsposition und landet auch im Bereich Service ganz vorn. Media Markt verzeichnet vor allem bei einkommensstarken Konsumenten massive Verluste. Auch im Onlinebereich wird es zunehmend anspruchsvoller, aus einem Format heraus ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Verändertes Kaufverhalten von Kunden und ein wachsendes Set an Spezialisten in einzelnen Produktnischen stellen selbst für Amazon eine immer größere Herausforderung dar.

"notebooksbilliger.de verliert durch die Ansprache eines immer größeren Publikums den Nimbus als Spezialist. Fans der ersten Stunde wenden sich daher ab, weil ihnen zunehmend die Authentizität fehlt. Große Wachstumssprünge bergen indes auch Gefahren. Insofern sollten Nischenanbieter genau abwägen, wie viel Mainstream das Geschäftsmodell verkraftet", erklärt Christian Ziegfeld.

Textileinzelhandel: Dynamik wird mittelfristig Marktanteile verschieben

Die Top 10 des Textileinzelhandels weist auf den ersten Blick Kontinuität aus – immerhin sieben Händler waren bereits 2013 vertreten. Ein reiner Online-Händler ist noch nicht dabei. Und doch verschiebt sich das Kaufverhalten der Konsumenten deutlich: Primark, Asos und Zalando luchsen etablierten Anbietern Kundenfrequenz ab. Dieser Trend wird sich wohl verschärfen, denn unter den insgesamt neun Händlern, die ihre Kundenbasis merklich ausweiten konnten, finden sich vier Onliner und mit Primark ein Neueinsteiger.

Anbieter wie Breuninger, Wöhrle, DressForLess, Bonprix und Asos erhalten nicht nur gute Beurteilungen, sondern sprechen zudem einen wachsenden Kundenkreis an. Mirapodo, Primark und Bonita erreichen zwar mehr potentielle Kunden als zuvor, doch sie polarisieren so stark, dass die Kundengunst insgesamt sinkt. New Yorker und s.Oliver verlieren in der Kundenbreite, was langfristig die Flächenproduktivität gefährdet. Im Textileinzelhandel zeichnen sich mit Blick auf die Marktanteile deutliche Veränderungen ab.

Lebensmitteleinzelhandel: Preis und Leistung machen Kunden glücklich

Die Anstrengungen und das Investment der deutschen Lebensmittelhändler zahlen sich aus: Elf von 13 Unternehmen haben sich 2014 in der Kundengunst verbessert. Kaufland etabliert sich als Discounter mit großem Spektrum und zählt bei der Produktauswahl branchenübergreifend zu den Top 3. Kunden schätzen zudem das Preis-Leistungsverhältnis. In Summe steigert Kaufland damit das Vertrauen der Kunden um 3,6 Indexpunkte. Lidl übertrifft erstmals Aldi in den Kategorien Produktauswahl und Einkauferlebnis. Auch bei der Preiswahrnehmung ist Lidl dem Konkurrenten auf den Fersen und nähert sich der Preisführerschaft von Aldi an.

Bei Aldi zeigt hingegen die Ausweitung an Markenprodukten Wirkung: Die Mutter unter den Discountern verbessert sich vor allem bei Produkte, die zu mir passen. Rewe verbessert seine Stärken in den Dimensionen Produktqualität sowie Einkaufserlebnis und ruft ein verbessertes Preis-Leistungsverhältnis bei Kunden hervor. Edeka steht dagegen vor Herausforderungen in der Preiswahrnehmung: Die Urteile über Preisstellung und Preis-Leistung verschlechtern sich.

"Der Lebensmitteleinzelhandel muss auf einige Herausforderungen reagieren: Höhere Kauffrequenz bei geringerem Durchschnittsbon, ungleiche Umsatzverteilung im Wochenverlauf und weniger Einkaufstouren, bei denen sowohl Discounter als auch Supermärkte angesteuert werden, erzeugen insbesondere für die Discounter die Notwendigkeit an ihrem Leistungsversprechen zu arbeiten", so Christian Ziegfeld von OC&.


zurück

vg 24.11.2014