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Wettbewerbsdruck: Unternehmen stärken ihre Kompetenzen

Der Druck auf die europäischen Unternehmen steigt – zum einen wegen der Wachstumsschwäche als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrisen, zum anderen wegen der weltweiten Konkurrenz. Spüren die Führungskräfte dieser Unternehmen den Druck, und wenn ja, wie gehen sie damit um?

Diese Frage stellte sich die Unternehmensberatung A.T. Kearney und befragte 831 Führungskräfte unterschiedlicher Branchen aus ganz Europa (davon 101 aus Deutschland), wie sie ihre Wettbewerbssituation und ihre zukünftige Entwicklung einschätzen. Darüber hinaus sollten die Befragten ihre Transformationsmaßnahmen in Bezug auf fünf Schlüsselkomponenten ihrer Betriebsmodelle (Organisation, Prozesse, Technologie, Ressourcenkonfiguration und Fähigkeiten/Kultur) bewerten und angeben, welche Ziele sie mit ihren Veränderungen verfolgen: Die Kompetenzen des Unternehmens stärken, die Agilität steigern oder strukturelle Kostenvorteile schaffen.

Deutschland sieht Wettbewerbsdruck wachsen

Von allen befragten Ländern sehen sich die deutschen Unternehmen am meisten dem Wettbewerb ausgesetzt. Neben Unternehmen aus Portugal und Spanien fürchten sie am stärksten, dass der Wettbewerbsdruck zunehmen wird. "In Zukunft wird es vor allem darum gehen, gerade diejenigen Unternehmen, die im sich schnell verändernden internationalen Wettbewerb stehen, noch agiler zu machen. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass das Thema Fähigkeiten und Kultur, also die Personalseite der Transformation, im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern in Deutschland deutlich unterschätzt wird", so Hagen Götz Hastenteufel, Leiter der europäischen Organization & Transformation Practice von A.T. Kearney und Autor der Studie.

Mehr Wert legen die deutschen Unternehmen hingegen darauf, ihre Grundkompetenzen zu stärken. Mehr als die Hälfte ihrer Transformationsmaßnahmen zielen darauf ab – das ist der höchste Wert über alle Länder, deren Wert meist nur zwischen 30 und 40 Prozent liegt.

Grundkompetenzen kommen vor Agilität und Kostenvorteilen

Nach Jahren der Kosteneinschnitte zur Verschlankung der Strukturen richten die Firmen nun ihre Anstrengungen mehr auf die Stärkung ihre Grundkompetenzen aus, so die Studie. Dabei vernachlässigen sie es, ihr Unternehmen agiler zu machen. Das macht sie anfälliger für schnelle Veränderungen in Märkten und ihrem Wettbewerbsumfeld.

Die Studie zeigt aber: Je zielgerichteter ein Unternehmen aber an einer individuell ausgewogenen Mischung aus starken Kompetenzen, Agilität und Kostenvorteilen arbeitet, desto optimistischer und zuversichtlicher ist es in Bezug auf seinen zukünftigen Erfolg. Immerhin schauen Unternehmen mit balancierten Transformationszielen um 80 Prozent optimistischer in die Zukunft, als Unternehmen, die keinerlei Transformationsziel verfolgen. Obwohl allen Befragten die Bedeutung der Balance zwischen den drei Stoßrichtungen bewusst ist, haben sich nur zehn Prozent in den vergangenen drei Jahren damit beschäftigt.

Komponenten für erfolgreiche Wettbewerbspositionierung

Das spiegelt sich auch in den Betriebsmodellen der Unternehmen wider: Die Befragung zeigt, dass Unternehmen sich bei Transformationsmaßnahmen mehr auf die harten Komponenten (Organisation, Prozesse und Technologie) konzentrieren, während sie die weichen  Faktoren (Ressourcenkonfiguration und Fähigkeiten/Kultur) vernachlässigen.

"Unsere Erkenntnis ist allerdings: Je mehr Komponenten ihres Betriebsmodells die Unternehmen angehen, desto positiver schätzen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit ein. Denn immerhin 75 Prozent der Firmen, die ganzheitliche Transformationsprojekte umsetzen, blicken positiv in die Zukunft", so Hastenteufel.


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vg 27.02.2015