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Nur 0,02 % der Jobanzeigen richten sich an ältere Bewerber

Nachdem kürzlich Google von einer 47-jährigen Programmiererin verklagt wurde, die sich aufgrund ihres Alters im Bewerbungsprozess diskriminiert fühlte, hat die Metajobsuchmaschine Joblift alle derzeit veröffentlichten Stellenanzeigen auf joblift.de hinsichtlich altersdiskriminierender Formulierungen untersucht. Laut dieser Auswertung fordern lediglich 209 von insgesamt 1.140.234 Anzeigen (0,02 %) auch ältere Arbeitnehmer dazu auf, sich zu bewerben. Diese Ausschreibungen richten sich größtenteils (80 %) an Ausbildungsberufe wie Friseure, Klempner und Berufskraftfahrer sowie ungelernte Berufe wie Reinigungskräfte und Küchenhilfen.

Altersdiskriminierende Bezeichnungen in 0,7 % aller Stellenanzeigen

Gemäß einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 24.1.2013 lässt eine Stellenausschreibung, die sich ausdrücklich an Hochschulabsolventen beziehungsweise Young Professionals richtet, eine Altersdiskriminierung älterer Bewerber vermuten, wenn diese alle fachlichen Voraussetzungen der Stelle erfüllen. Dennoch lassen sich aktuell 1.894 Jobanzeigen auf joblift.de identifizieren, die diese Bezeichnungen enthalten. Hauptsächlich werden in diesen Ausschreibungen Verkäufer im Einzelhandel, aber auch Unternehmensberater und Systementwickler gesucht (zu insgesamt 44 %).

Auch der Hinweis, dass der Kandidat in einem jungen Team arbeiten werde, kann als Form der Diskriminierung eingestuft werden. Denn diese Aussicht könnte ältere Kandidaten von einer Bewerbung abhalten. Auf joblift.de finden sich aktuell 5.973 Stellenanzeigen, die mit einem solchen Arbeitsumfeld werben. Zumeist werden hierbei Mitarbeiter in der Gastronomie und Hotellerie, Systementwickler und Verwaltungsangestellte rekrutiert (zu 31 %).

Addiert man die Anzeigen, die eindeutig Hochschulabsolventen und Young Professionals ansprechen, mit denen, die die Arbeit in einem jungen Team ankündigen, so kann man feststellen, dass 7.867 Anzeigen altersdiskriminierende Elemente beinhalten. Diese machen rund 0,7 Prozent aller Anzeigen auf joblift.de aus. Damit gibt es also knapp 38-mal mehr Jobanzeigen mit altersdiskriminierenden Elementen als solche, die sich explizit auch an ältere Bewerber richten.

Digitalbranche: Höherer Anteil altersdiskriminierender Stellenanzeigen

Betrachtet man lediglich die Digitalbranche, bei der das Durchschnittsalter des Personals nicht selten unter 30 Jahren liegt, so stellt sich heraus, dass 603 von insgesamt 29.482 Jobs (2 %) altersdiskriminierende Elemente enthalten. Vor allem bei Software- und Webentwicklern, PR- und Marketingmanagern sowie Beratern ist dies der Fall (zu 45 %). Lediglich zwei Stellenanzeigen geben an, dass auch eine Bewerbung älterer Mitarbeiter erwünscht ist.



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tor 02.08.2016