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Deutschlands Unternehmen setzen zu selten auf externe Innovationen

Die 30 DAX-Unternehmen in Deutschland investieren 96 Prozent ihres Innovations-Budgets in interne Abteilungen, die sich primär auf Verbesserungen bestehender Produkte und Dienstleistungen konzentrieren. Lediglich vier Prozent entfallen auf externe Innovationen, welche eher zu radikalen Umbrüchen und mehr Wachstum führen. Ein signifikanter Kontrast zu den USA und China: Die größten Unternehmen Chinas führen über 50 Prozent ihres Budgets externen Innovationen zu – das entspricht mehr als dem Zwölffachen der DAX-Firmen. Unternehmen in den USA investieren mit 9 Prozent mehr als den doppelten Betrag in disruptive Projekte.

Das zeigt der Corporate-Innovation-Benchmark Future made in Germany von MH2 Capital, UVC Partners und Cherry Ventures die Investments in Innovation der DAX-Unternehmen der vergangenen zehn Jahre analysiert und die Ergebnisse quantifiziert. Die Analyse der Innovationsaktivitäten ergab, dass im Zeitraum von 2008 bis 2017 insgesamt 764 Innovationsprojekte realisiert und mehr als 1,1 Billionen Euro investiert wurden. Ein durchschnittliches DAX-Unternehmen führte dabei 3,3 Prozent seines Umsatzes internen sowie externen Innovationsprojekten zu. In den USA waren es 5,6 Prozent, in China 2,6 Prozent.  

Alibaba investiert am meisten in Innovation, SAP in Deutschland vorn

Die innovativsten DAX-Unternehmen und deren weltweite Pendants wenden mindestens zehn Prozent ihres Umsatzes für Innovationen auf. Alibaba führt das internationale Feld mit 45 Prozent an. In den USA erreicht Facebook 37 Prozent, in Deutschland steht SAP mit 17 Prozent an erster Stelle.
 
Der durchschnittliche Anteil für Investitionen dieser Unternehmensgruppe in externe Innovationen liegt bei 23 Prozent. Hauptsächlich fließen diese in M&A sowie Corporate Venture Capital. Facebook, Tencent und Alibaba haben jeweils mehr als zehn Milliarden Euro in M&A gesteckt, während die drei führenden DAX-Unternehmen etwa 2,7 Milliarden Euro (SAP), 700 Millionen Euro (Deutsche Börse) sowie 600 Millionen Euro (Bayer) in die Übernahme innovativer Start-ups investierten.
 
Empfehlungen für den Vorstand

Die Studienautoren haben die Verhaltensweisen der innovativsten Unternehmen unterschiedlicher Branchen analysiert und aus den Ergebnissen folgende Empfehlungen abgeleitet:

  • Innovationsbudget: Eröhung des Budgetanteils, der für externe Innovationen aufgewendet wird, auf zehn Prozent des gesamten Innovations-Budgets.
  • Externe Innovationen: 80 Prozent des entsprechenden Budgets sollten M&A und die verbleibenden 20 Prozent in Corporate Venture Capital fließen.
  • Corporate Venture Capital: Investitionen in Start-ups indirekt über unabhängige Venture Capital Fonds in der Frühphase. Investitionen direkt über eigenen Corporate Venture Capital Fonds in Scale-ups in der Spätphase.
  • M&A: Akquisition von Unternehmen im Spätstadium, um in bestehenden Märkten zu wachsen und in benachbarte Märkte zu expandieren. Eigenständigkeit der akquirierten Unternehmen.


Der Benchmark steht auf hier zur Verfügung.



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vg 27.11.2019