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National tätige Unternehmen profitieren durch die Betonung ihrer Herkunft

Unternehmen betonen in ihrer Kommunikation nach außen zunehmend ihre Herkunft – sowohl gegenüber Stakeholdern, Investoren, Analysten und Kunden. Doch wie wirkt sich dies auf den Unternehmenserfolg aus? Dieser Frage widmeten sich die Wissenschaftler Alexander Mohr und Christian Schumacher von der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie untersuchten, ob sich Unternehmen die national-populistischen Stimmungen in ihren Heimatländern durch patriotische Aussagen, etwa die Verpflichtung Arbeitsplätze im Heimatland zu schaffen, zunutze machen und damit den Unternehmenserfolg ankurbeln können.

National tätige Unternehmen profitieren

Die in der Fachzeitschrift Strategy Science veröffentlichte Studie zeigt, dass Unternehmen, die in ihrer Kommunikation hervorheben, wie sie den nationalen Interessen des Heimatlandes nachkommen, unter bestimmten Bedingungen in der Tat erfolgreicher sind.

Studienautor Alexander Mohr, Professor am Institute for Export Management der Wirtschaftsuniversität Wien, erklärt: "Wir gehen davon aus, dass starke populistische Stimmungen im Heimatland dazu führen, dass sowohl die Regierung, als auch Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende eine stärkere Verpflichtung des Unternehmens zur Unterstützung nationaler Interessen erwarten. Kommen Unternehmen dieser Verpflichtung nach – wenn auch nur scheinbar – belohnen diese Gruppen das. Unpatriotisches Verhalten wird dagegen abgestraft, beispielsweise seitens Politik durch das Streichen von Steuervergünstigungen, seitens der Mitarbeitenden durch Kündigungen oder auf Kundenseite durch Kaufboykotts."

Keine Erfolgsstrategie für international agierende Unternehmen

Die Ergebnisse machen allerdings auch deutlich, dass sich patriotische Aussagen von Unternehmen, die sehr stark von Auslandsmärkten abhängen, negativ auf deren Erfolg auswirken. Denn diese Unternehmen werden im Heimatland zwar belohnt, von ausländischen Regierungen, Kunden und Mitarbeitern aber abgestraft. "Während eine Anbiederung an nationale, populistische Ideen unter bestimmten Bedingungen vorteilhaft für diejenigen Unternehmen sein kann, die hauptsächlich im Heimatland aktiv sind, schaden sich hierdurch Unternehmen, die einen signifikanten Anteil ihres Geschäftes im Ausland abwickeln, etwa durch Exporte oder internationale Niederlassungen", so Mohr.

Zur Studie geht es hier. Für die Studie The Contingent Effect of Patriotic Rhetoric on Firm Performance analysierten die Autoren die Kommunikation von Unternehmen anhand der Aussagen der CEOs US-amerikanischer Unternehmen in 20.458 Telekonferenzen mit Investoren und Analysten sowie 12.260 Presseaussendungen dieser Unternehmen von 2002 bis 2015.



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vg 22.01.2020